Antonio
Antonio

 

Botschaft von Antonio im Namen der Cuban Five

An die Teilnehmer der Solidaritätsveranstaltung in der juristischen Fakultät der Howard University.

Wir senden Euch Grüße von den Cuban Five.

Wenn wir das, was uns all' die Jahre im Gefängnis festhält, in einem Satz sagen könnten, wäre es: Stillschweigen, um die Ungerechtigkeit zu verhüllen.
Wenn wir von Ungerechtigkeit sprechen, tun wir dies, weil jeder, der die Dokumente unseres Verfahrens liest, sehen könnte, dass Gerardo nie irgendetwas mit dem Abschuss der Flugzeuge zu tun hatte, der ein legitimer Akt der kubanischen Regierung in Verteidigung ihres Territoriums war. Man könnte sehen, dass wir niemals Spionage begangen oder uns zur Spionage verschworen haben. Man könnte sehen, dass wir niemals aufgefordert wurden, irgendetwas gegen die nationale Sicherheit dieses Landes zu unternehmen. Man könnte sehen, dass wir absolut dazu berechtigt waren, verdeckt gegen diese konterrevolutionären Gruppen vorzugehen, die in diesem Land Terroranschläge gegen Kuba organisierten und immer noch organisieren.
Wenn wir von Ungerechtigkeit sprechen, tun wir dies, weil jede Person mit nur einem Fünkchen Gerechtigkeit, logischerweise weiß, dass wir in Miami kein faires Verfahren bekämen, weil jeder, der nur ein Bisschen über das Gesetz weiß, genau versteht, dass die Rücknahme einer einstimmigen Entscheidung eines Berufungsgerichts und der Verstoß gegen ein Urteil der Arbeitsgruppe zu Willkürlichen Inhaftierungen der Vereinten Nationen nur möglich sind, wenn die Unabhängigkeit der Gerichte verletzt und wenn ein Fall politisiert wird.
Sicher ist, dass wer auch immer sich die Zeit nimmt, die Dokumente unseres Falles zu lesen, wie es unser guter Freund Danny Glover und Colonel Wilkerson getan haben, wie auch unser Anwalt Martin Garbus und viele Menschen in diesem Land und in aller Welt, eine immense Zahl von Gesetzesverletzungen finden und sehen wird, dass dies ein rein politischer Prozess ist, um nicht fünf Männer zu bestrafen, sondern Kuba und sein Volk, weil wir uns gegen die abscheulichen Taten dieser Gruppen gegen unser Volk verteidigen.
Dies sind Taten, bei denen Bürger eines jeden Landes sterben können, weil wir von Bomben in Hotels und Flugzeugen reden.
Wenn wir von Stillschweigen sprechen, dann tun wir das, weil wir in den ersten Tagen des Verfahrens miterlebten, dass es dort verschiedene Medien und wichtige Fernsehanstalten gab, und alle gingen wieder, und keiner sprach von dem aufwendigsten Verfahren, das in diesem Gericht abgehalten wurde. Es gab viele Zeugen von großer Bedeutung wie der ehemalige Berater des Präsidenten und einige hochrangige pensionierte und aktive Militärs.
Das alles führte uns zu dem Schluss, dass es eine Anordnung gab: Veröffentlicht in Miami mit allen Mitteln, aber wie und was? Gut, es wurde viel geschrieben und gesprochen aber mit nur einem Ziel: Erregt einen perfekten Aufstand für unsere Verurteilung, schüchtert die Jury ein, verdammt uns, bevor wir verurteilt werden. Diejenigen von Euch, die das Gesetz studieren und kennen, mögen bitte ihre eigenen Schlüsse ziehen.
Sogar hiermit, mit diesen unwiderlegbaren Fakten, nähert sich unserer Prozess dem Ende, mit nur einer minimalen Möglichkeit, dass wir durch dieses Mittel unsere Freiheit erreichen werden und in den Schoß unserer Familien zurückkehren.
Darum danken wir Euch für Eure Solidarität, wir sind unendlich dankbar für die Stimmen, die sich der Forderung nach einem Ende dieser Ungerechtigkeit anschließen.
Erlaubt mir, meinen Dank insbesondere an Dekan Okianer Christian Dark, den früheren Dekan Kurt Schmoke und an Professor Aderson Francois für deren Unterstützung zu richten.
Wir Fünf hatten einen Anwalt, der uns Unterricht in Jura und menschlicher Rechtschaffenheit erteilte. Dieser Anwalt war Leonard Weinglass, und wir hatten das Privileg, seine Klienten und Freunde zu sein.
Wenn Ihr eines Tages wissen wollt, wie ein Fall verteidigt werden sollte, wie ein Anwalt sich selbst von Ethik leiten lassen sollte, lade ich Euch ein, die Fälle und die Geschichte dieses Mannes zu studieren, der bis zu seinem letzten Atemzug für Würde und Gerechtigkeit arbeitete.

Vielen Dank für Eure Unterstützung, die uns Stärke verleiht und helfen wird, unsere Freiheit zu erlangen.

Fünf kräftige Umarmungen: Gerardo Hernández, René González, Ramon Labañino, Fernando González, Antonio Guerrero.

Bundesgefängnis Mariana, 13. November 2012

 

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