Also Dubja*, "Wann lassen Sie Ihren Vati verhaften? Wann bombardieren Sie Miami?"

Gregory Kane (www.blackamericaweb.com)

Antiterrorist Working Group
24. April 2004

Gregory Kane
Der Autor dieses Kommentars auf der "Black America website", Gregory Kane, hat kürzlich gemeinsam mit drei anderen afro-amerikanischen Journalisten Kuba besucht. Dabei untersuchte er Kubas Bedürfnis nach tapferen Menschen, wie den fünf Männern, die in den USA im Gefängnis sitzen, und das Niveau auf dem Kuba den Rassismus nicht nur zu Hause bekämpft hatte, sondern auch mit kubanischem Blut afrikanischen Nationen geholfen hatte, die Ketten der Apartheid abzuschütteln. Wegen der Entlassung des berüchtigten Terroristen Orlando Bosch durch Bushs Vater und der Existenz offen terroristischer Gruppen in Miami, die Angriffe gegen Kuba planen, fragt Kane den derzeitigen US-Präsidenten: "Wann lassen Sie Ihren Vati verhaften? Wann bombardieren Sie Miami?

22. April 2004
Gregory Kane

"The Cuban Five" nennt sich das Quintett, aber erwarten Sie nicht, dass sie irgend welche Lieder singen oder Rumba-Musik spielen. Die fünf Männer sind Antonio Guerrero, Fernando González, Gerardo Hernández, Ramón Labañino und René González. Nachdem kubanische MiGs im Februar 1996 zwei Flugzeuge mit anticastristischen kubanischen Piloten abgeschossen hatten, wurden sie beschuldigt, sich verschworen zu haben, Mord und Spionage zu begehen. Für viele, aber beileibe nicht alle, in der kubanisch-amerikanischen Exilgemeinde in Südflorida sind die fünf Spione, die bekamen, was sie verdienten. Für viele in Kuba sind sie berühmte Leute, die vom amerikanischen Rechtssystem abgeurteilt wurden, weil sie, nicht die US-Regierung, sondern kubanisch-amerikanische Exilgruppen ausspionierten, die Terrorakte gegen Kuba verüben. Die verurteilten Männer sind alle weiße Kubaner. Genau darum wurden sie ausgesucht, die anticastristischen Gruppen zu infiltrieren, die von der kubanischen Regierung verdächtigt werden, 700 Terrorakte in den letzten 40 Jahren begangen zu haben.
"Man kann keine schwarzen Kubaner schicken, um diese Gruppen in Miami zu infiltrieren", erzählte Ricardo Alarcón de Quesada, der Präsident der Kubanischen Nationalversammlung, in der letzten Woche einer Gruppe schwarzer Journalisten. Alarcón hatte kein Problem damit, die Gründe zu nennen: die überwiegend weiße kubanisch-amerikanische Gemeinde in Miami ist zum größten Teil rassistisch. Kubano-Amerikaner beschuldigen das Regime Castros desselben, sodass Schwarze glauben könnten, wir hätten keinen Verbündeten [wörtl. dog in the fight] in dem Kampf, keine Axt, den einen oder anderen Weg freizuschlagen und keinen Grund, eine der beiden Seiten zu unterstützen. Aber Tatsache ist, dass wir das wohl haben.
Überprüfen wir doch ‘mal die Geschichte. Alarcon bemühte sich, darauf hin zu weisen, dass Guerrero und beide González’ mit den kubanischen Truppen in Angola kämpften. Es waren die Kubaner, die 1988 die südafrikanische Artillerie und Infanterie in der Schlacht von Cuito Cuanavale schlugen, was wohl verschiedene Dinge auslöste. Es führte zur Unabhängigkeit Namibias, auf der einen Seite, und löste den Prozess der Beendigung der Apartheid in Südafrika aus. Als die kubanischen Truppen, die meisten von ihnen schwarz, Südafrika schlugen, war es einer dieser wegweisenden Momente, in denen einer weißen Übermacht eine verheerende Niederlage erteilt wurde.
Dann gibt es noch den Faktor der Gegenleistung [quid pro quo]. Die Schwarzen müssen einen Blick darauf werfen, was die kubanisch-amerikanischen Exilanten für uns getan haben, und zwar im Vergleich mit der Regierung Fidel Castros in Kuba. Weiß irgend jemand davon, dass eine kubanisch-amerikanische Gruppe ihre Stimme erhob, als die New Yorker Polizei 19 Mal auf Amadou Diallo schoss? Hat irgend jemand gehört, dass Kubano-Amerikaner, die heute die politisch und wirtschaftlich mächtige Mehrheit in Miami stellen, diese Macht mit den Schwarzen der Stadt teilen wollen? Ich glaube nicht.
Auf der anderen Seite hat Castros Kuba das Verdienst des Sieges von Cuito Cuanavale. Außerdem hat es mindestens 67 Studenten aus den Vereinigten Staaten, die meisten von ihnen sind Schwarze oder Lateinamerikaner, die kostenlos an der Lateinamerikanischen Schule für Medizin in Havanna studieren. Auf einer Reise nach Kuba trafen kürzlich die vier schwarzen Journalisten mit zweien von ihnen zusammen - Narciso Ortiz aus Newark, N.J., und Sarpoma Sefa-Boakye aus Los Angeles. Weiß irgend jemand von einer kubanisch-amerikanischen Gruppe, die die Rechnung dafür bezahlt, dass 67 schwarze oder lateinamerikanische Studenten Doktor werden können? Ich glaub nicht.
Und schließlich, der zwingendste Grund, das Castro-Regime in seiner Position zu den Cuban Five zu stützen: Wir müssen Unterstützung für unseren geliebten Präsidenten George W. Bush an den Tag legen. (Lasst uns da noch eine Minute dranbleiben. OK?) Nach den schrecklichen und tragischen Ereignissen des 11. September 2001 schwor Bush, den Terrorismus und die Orte, die Terroristen beherbergen, zu bekämpfen. Wir sollten ihn dabei unterstützen, und ihn daran erinnern, weshalb sein Vati, Präsident George H.W. Bush, Orlando Bosch begnadigt hat, der beschuldigt wird, das Flugzeug der Cubana de Aviacion 1976 in die Luft gejagt zu haben, wobei 73 Menschen starben. Bosch ist für diese Greueltat niemals verurteilt worden, aber laut einer Geschichte in der "Canadian Dimension" - in [US-] amerikanischen Nachrichtenmedien fehlen solche Dinge normalerweise - sagte Bosch, dieses abscheuliche Stück Terrorismus, sei "ein legitimer Kriegsakt" gewesen, und verkündete "es gab keine Unschuldigen in dem Flugzeug".
Diese feine Art von Mensch lebt jetzt in den Vereinigten Staaten, verziehen ist die illegale Einreise in das Land, und Asyl wird vom älteren Bush gewährt. Damit beherbergt auch [US-]Amerika Terroristen, was zu zwei Fragen an unseren derzeitigen Präsidenten Anlass gibt: Wann werden Sie ihren Vati verhaften lassen? Und wann bombardieren Sie Miami?

* Dubja (sprich: dabja) ist ein in den USA häufig verwendeter Spitzname für George W. Bush. Es ist eine Anspielung darauf, wie primitive US-Amerikaner den Buchstaben "W" aussprechen. [Anm. d. Ü.]

Deutsch: ˇBasta Ya!

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