Kuba prangert schwere Verletzungen an Gerardo Hernández an

Arbeitsgruppe Antiterrorismus, 17. März 2003

Nach mehreren Anfragen bei der US-Staatsanwältin Caroline Heck Miller in Florida, ist es US-Rechtsanwalt Leonard Weinglass gelungen, die Erlaubnis zu bekommen, Gerardo Hernández zu besuchen - ein Besuch, der schon im Februar geplant war, bevor alle "Fünf Kubaner" in Isolationshaft verbracht wurden.

Laut Weinglass erleidet Gerardo die schwerste Bestrafung in seinem Gefängnis in Lompoc, Kalifornien, wo er innerhalb des Hochsicherheitstraktes in etwas eingesperrt ist, was unter dem Namen "the Box" (die Schachtel) bekannt ist - einem Loch" im "Loch". Er befindet sich seit dem 28. Februar, an dem er ohne jeden Grund in Isolationshaft geschickt wurde, unter diesen Bedingungen.

Er ist in einer sehr kleinen Zelle eingesperrt, in der man nur drei Schritte gehen kann, sie hat kein Fenster und nur einen kleinen Schlitz in der Metalltür, durch den das Essen gereicht wird. Das Gitter ist mit einer mit Metall beschichteten Scheibe abgedeckt, durch die es unmöglich ist, irgend etwas zu sehen, und bleibt 24 Stunden am Tag geschlossen.

In der Zelle gibt es eine Toilette und ein Betonbett mit einer dünnen Unterlage. Seine Kleidung hat man ihm weggenommen und er trägt nur Unterhosen und ein T-shirt. Keine Schuhe.

Er weiß nicht, wann es Tag oder Nacht ist. Die Lampen in seiner Zelle bleiben 24 Stunden am Tag eingeschaltet und die ständigen Schreie anderer Gefangener, die häufig unter geistiger Behinderung leiden, hindern ihn am Schlafen.

Lesestoff ist nicht erlaubt. Vor seiner Zelle sind Zeichen angebracht, die besagen, dass niemand Kontakt zu ihm aufnehmen darf. Er ist der einzige Insasse in dieser abgetrennten Region, dem es nicht erlaubt ist, ein Telefon zu benutzen.

Gerardo hat vergeblich versucht, nach den in dem Gefängnis herrschenden Regeln Beschwerde einzulegen. Man hat ihm gesagt, es wären keine Beschwerdeformulare vorhanden.

Da ihm das korrekte Formular nicht zur Verfügung gestellt wurde, hat er am 2. März eine formlose Beschwerde eingereicht. Er bekam keine Antwort.

Am 11. März brachten ihm die Gefängnisbehörden einen Brief von Joaquín Ménendez, einem der Verteidiger, aber sie nahmen ihm den Brief wieder weg, bevor er ihn lesen konnte. Am 14. März wurde ihm erzählt, er würde seine juristische Post bekommen. Trotzdem hat er bis heute gar nichts bekommen - nicht einmal die Post von seinen Anwälten.

Die Behandlung, die Gerardo, Ramón, Antonio, Fernando und René derzeit erfahren, ist absolut illegal und behindert ernsthaft ihr Recht auf Verteidigung, da sie zusammen mit ihren Anwälten ihre Berufung vorbereiten müssen, die spätestens bis zum 7. April eingereicht werden muß.

Diese grausame, unübliche, diskriminierende und absolut durch nichts zu rechtfertigende Behandlung muß vehement und nachdrücklich angeprangert werden.

Deutsch: ¡Basta Ya!

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