Offener Brief an das nordamerikanische Volk

La Prensa
Das nordamerikanische Volk hat ein Recht darauf, die Wahrheit über den Kampf gegen den Terrorismus zu erfahren.

Die US-Regierung kann nicht vom Krieg gegen den Terrorismus reden, derweil sie die Existenz von terroristischen kubanoamerikanischen Gruppen in Miami erlaubt und Gerardo Hernández Nordelo, René González Sehwerert, Ramón Labañino Salazar, Antonio Guerrero Rodríguez und Fernando González Llort, fünf kubanische Kämpfer gegen den Terrorismus, gefangenhält.

Die Fünf riskierten ihr Leben, indem sie terroristische Gruppen im Süden von Florida beobachteten, um Kuba und die internationale Gemeinschaft auf die kriminellen Aktionen aufmerksam zu machen, die über vier Dekaden hinweg in bakteriologischer Kriegsführung bestanden, ferner Angriffe auf wirtschaftliche Ziele und Verletzung des Luftraums beinhalteten sowie die Entführung von Schiffen und Booten, die Explosion eines kubanischen Zivilflugzeugs in vollem Fluge, wobei 73 Menschen starben, den Tod und die Invalidität von 5 000 Personen, Millionen von materiellen Verlusten und Hunderte von terroristischen Attentaten.

Das in Miami durchgeführte Verfahren, in dem sie zu schweren und übermäßigen Gefängnisstrafen verurteilt worden sind, war negativ gekennzeichnet durch Unregelmäßigkeiten und durch Verletzungen selbst der Verfassung der USA.

Drei Richter des für den 11. Gerichtsbezirk zuständigen Gerichts in Atlanta haben einstimmig ihre Verurteilungen aufgehoben und verfügt, daß ein neuer Prozeß an einem anderen Gerichtsort stattfinden sollte.

Ihre Inhaftierung wurde von der Arbeitsgruppe über willkürliche Freiheitsent-ziehungen der UN-Menschenrechtskommission für unrechtmäßig erklärt.

Am 9. August 2006, genau ein Jahr nach der Entscheidung des Drei-Richter-Gre-miums, hat das Plenum des Gerichtshofes in Atlanta mit Mehrheit diese Entschei-dung aufgehoben und damit die Verurteilungen aufrechterhalten, hat die Durch-führung eines neuen Verfahrens abgelehnt und angeordnet, daß der Fall an die drei Richter zur Entscheidung über die verbleibenden Punkte zurückverwiesen wird.

Diese Entscheidung läßt unberücksichtigt sowohl das Umfeld von Gewalt und Einschüchterung, das in Miami herrscht, als auch die Ereignisse, die in letzter Zeit in dieser Stadt passiert und durch die eigene Lokalpresse gegangen sind, wie die Beschlagnahme von Waffenarsenalen, die für terroristische Aktionen gegen die Insel bestimmt waren, öffentliche Bekenntnisse von Terroristen, die völlig straflos ihre Untaten bekennen, und Verbote von Kinderbüchern über Kuba.

Die Fünf haben über längere Zeit hinweg unter Isolierung in Strafzellen leiden müssen, zwei von ihnen verwehrt man das Recht, Besuch von ihren Angehörigen zu empfangen, und alle müssen weiterhin in gefährlichen Hochsicherheits-gefängnissen bleiben.

Am 12. September werden sie acht Jahre in ungerechter Haft verbracht haben.

Nichts rechtfertigt ihre weitere Inhaftierung. Sie hätten niemals verhaftet werden dürfen. Alle Völker dieser Erde haben das Recht, sich gegen Terrorismus zu verteidigen.

In einem an den US-Generalstaatsanwalt gerichteten offenen Brief haben sich 6000 Intellektuelle und (bekannte) Persönlichkeiten der ganzen Welt, unter ihnen neun Nobelpreisträger, der Forderung nach sofortiger Freilassung der fünf in den USA gefangengehaltenen Kubaner angeschlossen.

Wir akzeptieren nicht, daß diese Unschuldigen auch nur einen Tag länger bestraft werden. Die unten Unterzeichnenden verlangen ihre sofortige Freilassung.

Deutsch: ¡Basta Ya!

Zurück