Hunderte planen in Kuba weitere Solidaritätsaktionen für die "Cuban Five"

Das 9. Kolloquium versammelte Aktivisten aus 51 Ländern

Von Gloria La Riva

16. November 2013

Holguin, Kuba: Es war ein langer Weg in die Freiheit für René González, einen der fünf kubanischen Helden, der 13 Jahre in US-Gefängnishaft und knapp zwei Jahre erzwungener Bewährung in den Vereinigten Staaten für das "Verbrechen" hinter sich bringen musste, sein Volk in Kuba vor dem von den USA gesponserten Terrorismus geschützt zu haben.
Dennoch bewahrt er sich diesen außergewöhnlichen Geist von Optimismus, der durch seine Haft nicht gedämpft werden konnte.
Das wurde den 278 Aktivisten aus 51 Ländern deutlich, als sie ihn heute auf dem neunten "Internationalen Kolloquium für die ‚Cuban Five'" hier im Osten Kubas, der Stadt Holguin, sprechen hörten. Überall, wo er auftauchte, in den Gremien, kulturellen Veranstaltungen und auf den Straßen Holguins, erhält René Standing Ovations, trifft er auf enthusiastische Kubaner und Konferenzteilnehmer.
René erinnert an seine Zeit im Gefängnis, um auf den Kampf gegen das noch andauernde Unrecht seiner vier inhaftierten Brüder zu drängen.
"Ich war 13 Jahre im Gefängnis. Ich glaube, dass man gewisse Mechanismen einsetzen kann, um der Situation zu widerstehen, Mechanismen, mit denen man wächst, selbst unter schlimmsten Bedingungen - wie ich immer gesagt habe - ich verlasse das Gefängnis als besserer Mensch als der ich war, als ich eintrat. Und einer der Mechanismen, den ich stets nutzte, war, die Zeit nicht aufzurechnen.
Das geschieht auch so mit meinen vier Brüdern. Es sind starke Männer, von hoher Moral, die im Laufe der Zeit immer wieder geprüft wurde. Sie werden immer über ihren Anklägern stehen, über all diesen korrupten Richtern. Sie harren auf eine Weise aus, die ihre Ankläger nie verstehen werden.
Aber sie verdienen es nicht, im Gefängnis ihre Tage zählen zu müssen, und wir müssen sie dort herausholen."
Andere Familienmitglieder der Fünf - Mütter, Töchter, Schwestern und Nichten - legten bewegendes Zeugnis ihrer Leben ab ohne Gerardo Hernández, Ramón Labañino, Antonio Guerrero, Fernando González und René González. Sie dankten den Teilnehmern des Kolloquiums von ganzem Herzen für die Jahre der Solidarität mit den Fünfen. Ein besonderes Anliegen aller sowohl aus Kuba als auch der weltweiten Unterstützer ist das noch bestehende Strafurteil für Gerardo Hernández von zwei Mal lebenslänglich. Gerardo war bekanntlich fälschlicherweise in Verbindung mit dem Abschuss zweier Flugzeuge der "Brothers to the Rescue" am 24. Februar 1996 durch Kubas militärische Abwehr gebracht worden.
Die Woche der Aktivitäten enthielt Diskussionen der Delegierten über Aktionen, mit denen die US-Regierung unter Druck gesetzt wird, die Fünf freizulassen, und Gespräche mit Verwandten der Kubaner, die durch von den USA unterstützte Terroranschläge ihr Leben verloren. Zum Programmablauf gehörten auch ein Solidaritäts-Marathon für die Cuban Five und ein Radrennen, Besuche von Universitäten in Holguin und den umliegenden Gemeinden und kulturelle Auftritte von Schulkindern aus Holguin.
Der Höhepunkt der Veranstaltungen war eine Massendemonstration für die Fünf von Einwohnern Holguins und den Delegierten, gekrönt von der Verleihung des kubanischen "Solidaritätsordens" an den früheren US-Justizminister Ramsey Clark, verliehen vom Staatsrat und unterzeichnet vom kubanischen Präsidenten Raúl Castro.
In Anwesenheit von Tausenden Einwohnern Holguins, heftete die Präsidentin des ICAP Kenia Serrano die Medaille an Clarks Hemd. Danach sprach er und bedankte sich bei Kuba für dessen Revolution.
Während der Woche umschlossen die vorgeschlagenen Aktionen auch Foren von Universitäten und juristischen Fakultäten in Washington DC und anderen Regionen durch das in den USA ansässige "National Committee to Free the Cuban Five". Das "National Committee" hatte bereits erfolgreiche Veranstaltungen an Universitäten in Washington DC, North Carolina, Pennsylvania und Texas in den letzten 12 Monaten organisiert und Hunderte von Studenten und Professoren erreicht, die vorher nichts von der Anti-Terror-Mission der Cuban Five wussten.
Weitere Aktionen sind "Fünf Tage für die Fünf" in Washington DC vom 4. bis zum 11. Juni 2014, wozu das "Internationale Komitee für die Freiheit der Cuban Five" aufruft, und die Internationale Untersuchungskommission zum Fall der Cuban Five vom 7. bis zum 8. März 2014 in London, initiiert von der in London ansässigen Cuba Solidarity Campaign [und der Inicitiva Cuba Socialista aus Belgien - im November 2012 in Berlin vom europäischen Solidaritätstreffen beschlossen, Anm. d. Ü]
Im nächsten Jahr findet die Dritte Internationale Konferenz der Solidarität mit Kuba im Oktober in Havanna statt, mit dem Ziel, Tausende von Menschen aus aller Welt zusammen zu bringen. Wenn nicht alle Cuban Five bis dahin zu Hause in Kuba sind, richtet sich der Hauptfokus der Veranstaltung natürlich auf sie. Veranstaltet wird das Treffen vom "Kubanischen Institut für Völkerfreundschaft" (ICAP).

Deutsch: ˇBasta Ya! (jmb, db)

(Quelle: freethefive.org vom 16. November 2013)

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