US-Kunstsammler widmet Ausstellung den Cuban Five

20. Juli 2014

Quelle: Cuban News Agency

Am vergangenen Donnerstag wurde in Havanna eine Kollektion der bildenden Kunst unter dem Titel "Meine Liebe zur Kunst, meine Liebe zu Kuba" als Gabe des US-Kunstsammlers Gilbert Brownstone zu Ehren der fünf kubanischen Antiterroristen, die 1998 in den Vereinigten Staaten verhaftet wurden, eröffnet.
"Die Fünf repräsentieren die soziale Gerechtigkeit Kubas und der Welt, sie sind ihrer Freiheit beraubt worden, weil sie in den Eingeweiden des Monsters gegen den Terrorismus kämpften," sagte Brownstone, indem er an eine Aussage des kubanischen Nationalhelden José Martí über dessen Exil in den Vereinigten Staaten erinnerte, die lautete: "Ich habe innerhalb des Monsters gelebt und dessen Eingeweide kennengelernt."
In Gegenwart von René González und Fernando González, den beiden einzigen der fünf Männer, die nach Verbüßung ihrer unfairen Strafurteile in US-Gefängnissen zurück in Kuba sind, sagte der Sammler, dass er das Privileg gehabt habe, die Verwandten der kubanischen Anti-Terrorkämpfer zu treffen.
Die drei noch Verbliebenen, Gerardo Hernández, Ramón Labañino und Antonio Guerrero werden noch in US-Gefängnissen festgehalten - trotz einer riesigen internationalen Kampagne für ihre Freilassung.
Während der Eröffnungsfeier der Ausstellung beim José Martí Memorial sagte der Nationalrat für bildende Künste Ruben del Valle, dass die Sammlung dieser vielen Kunstwerke bis zum 17. August zu sehen sein werde. Die Sammlung, die Gilbert Brownstone Kuba gestiftet hat, enthält Werke von Picasso, Roy Lichtenstein, Richard Lindner, André Masson und von anderen herausragenden Künstlern. Im September 2011 hatte Brownstone Gerardo im Hochsicherheitsgefängnis in Victorville, Kalifornien, besucht, um ihm dort seine Unterstützung und Solidarität anzubieten. Hier folgt der Bericht über seinen Besuch.

Gilbert Brownstone besucht Gerardo im Gefängnis und sagt, Gerardo strahle Stärke aus.

Gerardo Hernández, einer der fünf seit 13 Jahren in den US-Gefängnissen inhaftierten Kubaner, sei laut dem bekannten amerikanischen Kunstkritiker Gilbert Brownstone ein Mann von starkem Willen.
Der Präsident der Stiftung, die seinen Namen trägt, ist eine bekannte Persönlichkeit in der Welt der Kunst, Brownstone besuchte Gerardo im Hochsicherheitsgefängnis in Victorville, Kalifornien, um ihm seine Unterstützung und Solidarität anzubieten.
Er sagte, das Treffen mit Gerardo sei ein verblüffender Moment gewesen, da er so einem tapferen und doch empfindsamen Mann von Angesicht zu Angesicht begegnet sei. "Nur so kann er solch einen Alptraum überwinden und sich davon lösen, indem er über schöne Dinge spricht," erklärte Brownstone gegenüber Prensa Latina.
Brownstone war darüber informiert worden, dass der Besuch bis zu sechs Stunden dauern könne. Er sagte jedoch: "Zu meiner Überraschung erschien mir unsere gemeinsame Zeit wie fünf Minuten."
[Es folgt die Geschichte der Cuban Five und dass Gerardo als der Höchstbestrafte der Fünf zwei Mal lebenslänglich plus 15 Jahre verbüßen soll, Anm. d. Ü..]

Der kälteste und unmenschlichste Ort, den ich je gesehen habe

Brownstone ist auch Museumskundler, Kunstexperte und Kurator. Er graduierte an der Sorbonne in Paris und studierte bei Pierre Francastel (1900-1970), einem der Gründer der Soziologie der Künste, Kunstgeschichte.
"Wir redeten viel. Wir tauschten uns sowohl über unsere Sichtweise auf die Welt, in der ich arbeite, aus als auch über meine tiefe Liebe zu Kuba und seinem Volk, und zu meinem Erstaunen wusste er alles über mich," sagte Brownstone über sein Gespräch mit Gerardo.
"Das Gefängnis ist mitten in der Wüste. Da gibt es nichts. Wenn du ankommst, siehst du nur einen Haufen Zement, Kontrolltürme und Draht. Es ist bestürzend, der kälteste und unmenschlichste Ort, denn ich je gesehen habe."
Victorville in Kalifornien liegt im Süden der Mojave-Wüste, etwa 130 Kilometer nordöstlich von Los Angeles.

Gerardo sprach über ein Leben ohne Traurigkeit

"Als ich dorthin kam, bemerkte ich, dass die Leute Gerardo respektieren, aber die Regeln sind streng. Während wir redeten, durfte er nicht aufstehen und musste seine Hände auf dem Tisch halten. Die Disziplin wird strikt eingehalten."
Brownstone bestätigte, dass Gerardo unter sehr schlechten Bedingungen lebt. "Er darf seine Ehefrau nicht sehen und wird grundlos bestraft, wird ins Loch gesteckt und ihm wird nicht die reguläre Kommunikation mit seinen Anwälten gewährt - nicht zu vergessen, dass er zwei lebenslängliche Strafen für Verbrechen erhielt, die er nicht begangen hatte."
Trotzdem: "Seine Stimmung ist sehr gut. Er meidet es, über diese Dinge zu sprechen und spricht über ein Leben ohne Traurigkeit. Ich fand ihn nicht traurig. Gerardo strahlt Stärke aus, er ist einer, der liebt. Er liebt seine Ehefrau Adriana tief, seine Familie und sein Land," erinnerte sich Brownstone.
Er betonte, dass die beiden während des Treffens nicht viel über den Fall diskutierten, obwohl Gerardo nach Kuba fragte, nach Einzelheiten, die dort gerade passierten. "Es ist beeindruckend, dass jemand, der in einem Alptraum lebt, mit so viel Lebendigkeit reden kann."

Die Hinweise für die Unschuld liegen vor

Am 16. August legte Gerardos Verteidiger eine Beantwortung auf den Einspruch der Regierung auf seine Habeas-Corpus-Petition vor, die bei der Richterin Joan Lenard eingereicht wurde, die innerhalb eines nicht festgelegten Zeitraums darüber entscheiden wird, ob sein Antrag zur Vorlage neuer Beweise gewährt wird.
Gerardo wurde wegen Verschwörung, Mord begehen zu wollen, zu lebenslanger Gefängnishaft verurteilt. "Er ist unschuldig. Es genügt nicht, das nur zu sagen, die Beweise liegen vor," sagte Brownstone.
Er wiederholte, dass Gerardo nichts mit dem Abschuss der beiden Leichtflugzeuge der antikubanischen Organisation "Brothers to the Rescue" 1996 zu tun hatte. "Das war eine souveräne Entscheidung des kubanischen Staats. Ich habe verstanden, dass die Flugzeuge den kubanischen Luftraum verletzten und dass es nicht zum ersten Mal war, dass sie es taten," fügte Brownstone hinzu.

Der Humanist, Kunstkritiker und Sammler stiftete dem kubanischen Volk Werke bekannter Künstler des 20. Jahrhunderts, dazu gehören unter anderem die Werke von Andy Warhol, Marcel Duchamp, Pablo Picasso, Camille Pissaro, Georges Rouault, Donald Judd und Joan Miró.
Die Werke wurden dem Museum der Schönen Künste in Havanna übergeben und stellen das wichtigste der Institution übergebene Geschenk seit 2001 dar. Brownstone sagte, dass er mit dieser Geste hoffe, eine Schuld am kubanischen Volk und an den Fünfen abzutragen, denen er diese Schenkung gewidmet habe.
" Ich habe ein kubanisches Herz," sagte er, "ich fühle mich seit 10 Jahren mit dem Land verbunden und nach dem Besuch bei Gerardo, gibt es nichts, was ich nicht für die Fünf tun würde."

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb)

(Quelle: Jamaicans in Solidarity with Cuba vom 18. Juli 2014)

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