GRANMA 20. Februar 2003:

Nicht offizielle Übersetzung

"Die Richterin hat die Gelegenheit verpasst, das Unrecht zu korrigieren"

Erklärung von Leonard Weinglass bei der gestrigen Information am Runden Tisch

Von Félix López

Als eine verpasste Gelegenheit zur Korrektur ihres gewaltigen Unrechts bezeichnete Rechtsanwalt Leonard Weinglass die Antwort der Richterin Lenard auf den Antrag, den die Verteidigung der fünf kubanischen Helden eingereicht hatte. Jetzt, so versicherte er, werden wir den gleichen Antrag beim 11. Berufungsgericht in Atlanta vorlegen, jedoch mit allen neu hinzugekommenen eidesstattlichen Erklärungen und Beweisen, die die verübten Gesetzesverletzungen belegen.

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DIE TEILNAHME UND DIE FORDERUNG NACH GERECHTIGKEIT FÜR DIE FÜNF BEI DEN GROSSEN FRIEDENS DEMONSTRATIONEN AM VERGANGENEN WOCHENENDE SIND EIN BEWEIS DAFÜR, DASS DIE WAHRHEIT NICHT EINGESPERRT WERDEN KANN.

Zur Einschätzung von Weinglass, die er aus New York für die Information am Runden Tisch abgab, kommt die vom Moderator Randy Alonso hinzu, der daran erinnerte, dass "in einem nichtssagenden Absatz die Richterin Lenard ohne Beweisführung das Ersuchen um ein neues Gerichtsverfahren für unsere fünf Landsleute abgelehnt hat. Dieses Ersuchen war vor drei Monaten in einem dokumentierten und substanzhaltigen Antrag von den Anwälten der Verteidigung gestellt worden. Etwas anderes war in Miami schwierig, wo die Bestechlichkeit und der Widersinn der Justiz notorisch sind und wo der Hass gegen Kuba vorherrscht".

Er erklärte weiter, dass die Schlacht auf dem Feld der Justiz noch nicht zu Ende ist und dass die Rechtsanwälte ihre Beweisführung vorbereiten, um diese vor dem 7. April vor dem 11. Berufungsgericht in Atlanta vorzulegen. Ebensowenig habe die Schlacht auf dem Gebiet der Politik und Solidarität ihren Höhepunkt erreicht, wo trotz des Schweigens der großen Presse und der Manipulation des Prozesses die Wahrheit sich weiter Bahn bricht und neue Männer und Frauen für die Sache gewinnt.

Lenard wie von Pontius zu Pilatus

Als eine Antwort voller Bezugnahmen, Formalismen und wenig inhaltsreich bezeichnete der Journalist Reynaldo Taladrid das Urteil der Richterin Lenard. Dahinter verberge sich, dass das Gericht einen Streit zwischen dem vertraglich (?) eingesetzten Experten zur Durchführung einer Untersuchung und dem Anwalt der Verteidigung, der diese gefordert hatte, provozierte. Es werde keinerlei Bezug auf Unregelmässigkeiten oder Verstöße genommen, die das Gerichtsverfahren kennzeichneten, und noch weniger werde anerkannt, was für alle mit gesundem Menschenverstand offensichtlich ist: Miami war kein unvoreingenommener Ort zur Verurteilung der Fünf.

Weinglass hat in seiner Antwort an Lenard erneut bewiesen, dass es keinen gerechten und unparteiischen Prozess gab, zwei Elemente, die ausreichen, um das Verfahren zu annulieren. Er hat angeprangert, dass es der Regierung nicht gelingt, ihre Haltung gegenüber dem Gesetz zu erklären. Er versichert, dass die neue Beweislage für einen neuen Prozess ausreicht. Dieser werde zweifellos zu einem anderen Ergebnis führen. Aber die Realität ist eine andere. In einem Abschnitt hat die Richterin ein unwiderlegbares Dokument abgewiesen.

Der Fall hält keinem Sonnenlicht stand

Diese Aussage von Rechtsanwalt Weinglass wurde von der Journalistin Arleen Rodríguez Derivet wiederholt, die einmal mehr das Schweigen der großen Presse bezüglich der Fünf anprangerte. Sie erinnerte daran, dass der Antrag der Anwälte unverzüglich die Unterstützung von wichtigen rechtlichen Institutionen erhielt, aber es gab dazu keine einzige Zeile in der "New York Times", nicht eine Sekunde wurde dazu im Rundfunk oder Fernsehen berichtet, Medien, die die USA-Bürger unaufhörlich mit der "Notwendigkeit" eines Krieges verfolgen.

Wenn die Fünf, so versicherte sie, tatsächlich die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten verletzt hätten, wären sie tagtäglich in den grossen Medien präsent. Aber dies hiesse, die Büchse der Pandora zu öffnen, und würde es den USA-Bürgern ermöglichen, früher oder später zu erkennen, dass ihre Regierung die Terroristen von Miami beherbergt und zu Unrecht jene verurteilt, die sie bekämpfen.

In diesem Zusammenhang verwies der Kollege Lázaro Barredo auf die vielfältige Publizität, die in Miami solche Terroristen wie Posada Carriles weiterhin erhalten, den sie als "armen alten" Häftling in Panama hinstellen. Jetzt, sagte Barredo, hat der Anwalt dieses berüchtigten Kriminellen der Presse mitgeteilt, dass man nicht die Flucht seines Mandanten befürchten muss, sondern die Möglichkeit, dass er von der kubanischen Regierung getötet wird.

Auch Rogelio Polanco, Direktor der "Juventud Rebelde", verwies beim Rundtischgespräch auf mehrere Beispiele von Terroristen, die auf den Straßen Miamis spazieren gehen und sich ihrer Beziehungen und Freundschaft mit Regierungsmitgliedern und Rädelsführern der antikubanischen Maffia brüsten. Einer von ihnen, Antonio Calatayud, bekannt wegen seiner kriminellen Machenschaften, konnte nach einem skandalösen Betrug gerade in letzter Zeit Nutzen aus der ihm wohlgesinnten Justiz in Florida ziehen.

Am Ende der Rundtisch-Information hörte man von dem schönen Gedicht, das Aitana Alberti an Tony schickte, und von dem wichtigen Beitrag der Kubanischen Vereinigung der Werbe- und Reklamefachleute hinsichtlich der Schaffung einer zweisprachigen Anschauungstafel, die mit der Wahrheit über die Fünf in aller Welt verbreitet wird. Mirtha Muñiz, die diese Arbeit gemeinsam mit Huber Delestre geschaffen hat, versicherte, dass das nordamerikanische Volk auf unserer Seite sein wird, wenn es die Wahrheit erfährt.

Auf ihrer üblichen Surfstrecke durchs Internet zeigte die Journalistin Aixa Hevia die beeindruckenden Beweise der Solidarität mit den Fünf, die am vergangenen Sonnabend in aller Welt sichtbar wurden. Sie erinnerte an eine Aussage von Weinglass auf einer der Veranstaltungen gegen den Krieg: "Obwohl es keinen einzigen glaubhaften Beweis für die Verbindung Bagdads mit dem Terrorismus gibt, gibt es hingegen viele Beweise für die Verbindungen Washingtons mit dem Terroristennetz in Florida".

 

 

 

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