GRANMA, 23. Januar 2004

Wir werden weiter darum kämpfen, unsere Ehemänner zu sehen

Olga Salanueva und Adriana Pérez, die Ehefrauen von René González und Gerardo Hernández, zwei der fünf Patrioten in Gefangenschaft in den Vereinigten Staaten, fordern ihr Recht auf Visa um dorthin zu reisen.

VON JEAN-GUY ALLARD - Sonderbericht für die Granma International

"Wir werden durch alle notwendigen Prozeduren gehen und dafür tun, was wir können, um unser Recht zu fordern," versicherte Olga Salanueva, Renés Ehefrau, um gleichzeitig bekannt zu geben, dass sie und Adriana Pérez, die Ehefrau von Gerardo Hernández, damit fortfahren, Einreisevisa für die USA zu beantragen, um ihre Ehemänner, trotz der krankhaften Unnachgiebigkeit der US-Behörden, besuchen zu können.
In diesem Monat verweigerte die U.S- Interests Section (USIS) [US-Interessenvertretungsabteilung] Einreisevisa für Adriana und Olga, die Ehefrauen von zweien der fünf kubanischen Patrioten, die in den Vereinigten Staaten inhaftiert sind, seit sie wegen Unterwanderung von anti-Kuba-Terrorgruppen in Miami festgenommen wurden. Die Fünf erwarten derzeit eine Entscheidung des Berufungsgerichts zu ihrem Fall in Atlanta.
Bei dieser Gelegenheit sandte die USIS ihre Pässe mit der Begründung zurück, dass sie Visa "zu persönlicher Befugnis" hätten beantragen müssen, wie der Fall zurzeit liege und nicht als ein "humanitärer" Fall über das Kubanische Außenministerium (MINREX). In Zukunft müssen sie sich dem Verfahren unterziehen, das ihnen durch die US-Behörden auferlegt wird, welches durch langwierige Bürokratie charakterisiert wird.
Adriana Pérez informierte die Presse darüber, dass die US-Behörden bei früherer Gelegenheit die Visa unter dem Vorwand des Paragraphen 212-A 3-A des US-Einwanderungsgesetzes abgelehnt hatten, der "verdächtigen Geheimagenten, Saboteuren, oder Individuen, die die US-Regierung gewaltsam stürzen könnten" die Einreise in das Land verbietet.
Eine weitere Möglichkeit, die Familien und die Gefangenen zu schikanieren.

"Ich habe das Recht, meine Tochter zu beschützen!" versicherte Olga.

Eine Frage nach der Situation von Ivette, René González’ fünfjähriger Tochter, hatte prompt diese emotionale Stellungnahme zur Folge.
"Weil er eine Familie in den Vereinigten Staaten hatte, war die Art, wie René behandelt wurde, besonders grausam," erinnerte Olga.
"Sie hinderten ihn 17 Monate lang, Ivette und Irmita (ihre Schwester) sehen zu dürfen, abgesehen von einer Ausnahme, als sie ihren Vater in Gegenwart von FBI-Agenten sahen... Ivette war 13 Monate alt und musste ihren Vater mit Handschellen an einen Stuhl gefesselt wahrnehmen..."
Das kleine Mädchen ist US-Bürgerin, muss aber in Begleitung eines Erwachsenen in die Vereinigten Staaten reisen.
"Ivette musste bei vielen Anlässen in Verbindung mit Renés Inhaftierung gewaltsame Veränderungen durchleben", erklärte Olga und beschrieb die Leiden ihrer jüngsten Tochter durch die US-Behörden mit dem Ziel, die Moral ihres Ehemannes zu brechen.
"Meine Tochter musste unser Zuhause für zwei Jahre verlassen und zu ihrer Urgroßmutter gehen, weg von mir, von ihrer älteren Schwester, von ihrem Vater, der im Gefängnis war... und dann, als sie mich für drei Monate einsperrten, konnte ich nicht mit meinen Töchtern kommunizieren. Ich wurde deportiert und Ivette wurde wieder von ihren engsten Familienmitgliedern getrennt, in diesem Fall von ihrer Urgroßmutter und musste nach Kuba zurück, wo es eine Menge Menschen gab, die auf sie warteten, die sie sehr liebten, aber die sie eigentlich nicht kannte."
Es ist jetzt drei Jahre her, dass Ivette ihren Vater sah: "Sie hat keine Erinnerungen an ihn, sie erkennt ihn nur auf bestimmten Fotos, nicht auf allen... Ihre nächste Familie besteht nun aus ihrer älteren Schwester und mir. Sie schläft bei mir, mag es nicht, länger als eine Nacht von zuhause weg zu sein und hat bestimmte Ängste dank der US-Behörden, der ganzen Situation, wegen all dieser Demütigungen, all dieser Missbräuche der Familie, um ihren Vater und seine Kameraden zu strafen ... und uns alle," erklärte sie.
"Und nun sagen sie, dass Ivette ohne mich reisen könnte, dann wieder lauter Veränderungen ausgesetzt ist; sie könnte nur ins Flugzeug steigen und ihren Vater besuchen gehen... Das ist geradezu unmenschlich und zwar psychologisch gesehen, es wäre für das Kind sehr negativ. Ich habe die Pflicht, meine Tochter vor allem zu beschützen, nachdem, was sie ihr schon angetan haben, seit sie viereinhalb Monate alt war," versicherte sie mit Bestimmtheit.
Beide Frauen bestanden darauf, dass sie weiter alle möglichen rechtlichen Gegebenheiten anwenden wollen, um Visa zu erhalten und ihre Ehemänner besuchen zu können, einschließlich der internationalen Solidaritätskampagnen. "Alle Familie haben Demütigungen erlitten, wir haben respektlose Behandlungen ertragen während der Zeit, um Visa zu bekommen, und dies ist ein Recht, dass wir wahrnehmen müssen und wir machen weiter, genau das tun wir," schloss Olga.

Deutsch: ¡Basta Ya!

Zurück