GRANMA, 29. Januar 2004

Professor Bulté analysiert den Fall der Fünf

"Es war nur leeres Gequassel von Pesquera..."

"Es war nur leeres Gequassel von Pesquera als er sagte: 'dieser Fall wurde nur verhandelt, weil ICH die Justizministerin überzeugt habe' und sich somit in Angelegenheiten des Weißen Hauses mischte" behauptete Professor Julio Fernández Bulté, promovierter Jurist an der Juraschule von Havanna. Er bezog sich auf eine kürzliche Äußerung vom FBI-Chef in Miami Héctor Pesquera.
Der Spezialagent im Auftrag der US-Bundespolizei vertraute dem "Miami Herald" in einem Interview an, er habe die damalige Justizministerin Janet Reno überreden müssen, die fünf kubanischen Patrioten verhaften zu lassen, die anti-kubanische Terrorgruppen in Miami infiltriert hatten, während einige Experten der Justizabteilung gegen diesen Schritt waren. [Wir berichteten darüber am 13 Januar 2004].
Bulté, der an einer von der Kubanischen Friedensbewegung einberufenen Tagung teilnahm, zitierte dann den kürzlichen Fall eines "irakischen Agenten, der anti-Saddam-Hussein-Organisationen in den Vereinigten Staaten unterwandert hatte." [wir berichteten darüber am 25. Januar 2004].
"Sie verhafteten ihn... aber sie klagten ihn nicht der Spionage an. Sie klagten ihn als ausländischen Agenten ohne ordnungsgemäße Registrierung an und fordern 10 bis 12 Jahre... Unsere Fünf wurden dagegen der Spionage beschuldigt.
"Einige Leute haben gesagt, wenn die Vereinigten Staaten Männer wie diese gehabt hätten, wäre der 11. September vielleicht nie geschehen" kommentierte der angesehene kubanische Jurist. Professor Bulté analysierte den Fall, der im März vom Berufungsgericht Atlanta angehört wird, ausführlich.
Neben anderen Aspekten, betonte er das verdächtige Gehabe des Präsidenten der Jury in den letzten Stunden dieses zusammengebastelten Verfahrens in Miami.
"Am Montag, dem 4. Juni, wurden ihm von der Richterin seine Aufgaben erklärt, und er besaß die Dreistigkeit zu erklären, dass er am Freitag, den 8. Juni, das Urteil der Jury haben werde.
"Das ist eigentlich unmöglich, denn selbst im Film weiß man, dass ein Urteil in den Vereinigten Staaten einstimmig gefällt werden muß und man nicht vorher sagen kann, dass dieses und jenes Urteil an diesem oder jenem Tag gefällt wird. Und in diesem Fall wurden die Angeklagten in allen 24 Anklagepunkten für schuldig befunden!"

"KEINER DIESER HERREN KANN MIR ETWAS ANTUN"

Nachdem er über den Gesundheitszustand der fünf Patrioten berichtet hatte, pries Bulté die Tapferkeit von Gerardo, René, Fernando, Ramón und Antonio. "Diese Männer sind nicht zu brechen..." kommentierte er.
"Damit Sie sehen können, welche Art von Mut sie besitzen, werde ich eine leichte Indiskretion begehen, weiß ich doch, dass man mir daraus keinen Vorwurf macht... René hat in einem bewegenden Brief an seine Frau Olguita geschrieben: 'Gönne dir jeden Spaß. Geh' ins Kino, geh' mit unserem kleinen Mädchen nach draußen, hör' nicht damit auf, an den Strand zu gehen, hör' nicht damit auf, Dinge zu tun, die dir Spaß machen. Wenn irgendwann mein Schatten zwischen dich und dein Glück tritt, verscheuche ihn, denn das bin nicht ich. Ich möchte, dass du mich als glücklich, froh und zufrieden in Erinnerung behältst... Keiner dieser Herren kann mir etwas antun!'"
"Das", schloß Professor Bulté, "ist der Charakter und die Willenskraft unserer Männer."

Deutsch: ¡Basta Ya!

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