GRANMA Internacional, 20. Januar 2006

Kennedy, Hamburger Verschwörung, Teil II

Die kubanische "Connection" zwischen Miami und Dallas steht immer noch

Von Gabriel Molina

Eine plötzliche Stille betonte den feierlichen Ernst der großen Halle unter der hohen Kuppel im "Capitol Hill" in Washington, als sich die breiten Türen öffneten, um einen bedächtig gehenden Mann in den Sechzigern einzulassen, eine tadellos, in einen grauen Kaschmir-Dreiteiler gekleidete Erscheinung, mit weißem Hemd, diagonal getreifter Krawatte und einem schmalkrempigen Hut.
Santos Trafficante Junior, der Gottvater der Cosa Nostra in Südwestflorida hatte viel von seiner Zuversichtlichkeit und seiner Schlankheit verloren, womit er sich noch vor 20 Jahren in Havanna brüstete.
Ich erinnere mich lebhaft an die Szene, die ich jetzt wiedergebe. Obwohl die meisten internationalen Medien die jüngste deutsche Fernsehdokumentation nach den durch ernsthafte Ermittlungen, wie die des Sonderausschusses des US-Kongresses, erbrachten Beweisen in bezug auf die Ermordung des Präsidenten John F. Kennedy, diese praktisch ablehnten, lohnt es sich, das Thema noch einmal aufzugreifen, weil man in Miami immer noch darauf herumreitet. Das erscheint logisch, weil sie ein Bindeglied in der Kette einer dortigen Verschwörung ist, die bald 50 Jahre alt wird. Und weil eine seriöse Tageszeitung, wie die mexikanischen "La Jornada" - zumindest in ihrer digitalen Version - herausgegeben von meiner Freundin Lira, einen Artikel von Eva Usi veröffentlichte. Sie greift die kubanischen Verbindungsdrähte auf, die mit denen von Wilfried Huismann zusammenlaufen.
Tatsächlich gibt es eine kubanische Verbindung, die minutiös von dem Sonderausschuss untersucht wurde, und die kommt von der berüchtigten Cosa Nostra.
Der Sonderausschuss hatte den berühmten Mafiosi-Anführer, der wegen seines Auftritts auf einer der Sitzungen in Washington nie eine Strafe verbüßen musste, vorgeladen. Dem Anschein nach war Santos Trafficante ernsthaft verärgert, weil er nun 1978 wegen seiner Verbindungen mit Kuba schon wieder in das Licht der Öffentlichkeit geraten war. Aber diesmal handelte es sich um etwas noch Gefährlicheres als um seine Verwicklungen, die bei den Anhörungen vor dem Kirchenausschuss 1974 und 1975 ans Licht kamen, als sich herausstellte, dass er von der CIA angeworben worden war, um das kubanische Oberhaupt, Fidel Castro zu ermorden.
Diesmal ging es, 15 Jahre nach der Ermordung von Präsident John F. Kennedy, um die Klärung eines Anschlags, um Indizien, die offensichtlich mehr auf eine Verschwörung als auf einen Einzeltäter und die auf eine mögliche Beteiligung der italienischen U.S.-Mafia hinwiesen.
Unter den Dutzenden der zur Berichterstattung anwesenden Journalisten und Ermittlern löste sein Erscheinen große Erwartungen aus.
Der frühere "Spielhöllen- und Drogenzar" von Havanna war nach seiner Rückkehr nach Florida noch berühmter geworden, denn sein Imperium war weit davon entfernt, seine mafiösen Aktivitäten von 1959 in Kuba zu beenden, sondern war in Miami noch erstarkt und hatte sich während der 60er und 70er Jahre über Lateinamerika und die Karibik ausgebreitet.
Auf der vorherigen Sitzung, die Trafficante sich geweigert hatte aufzusuchen, hatte sein alter Verbindungsmann, der Millionär José Alemán Junior, Sohn des kubanischen Exministers für Erziehung und berühmt für seine geschickte Aneignung öffentlicher Gelder, erklärt, dass sein Freund Santos ihm in einem Gespräch im September 1962 anvertraut hatte, dass Präsident Kennedy ermordet werden sollte und dass er dies 12 Monate später, als sich der Mord ereignete, wiederholt habe.
Alemán bestätigte seine frühere Aussage, änderte jedoch den Wortlaut der Aussagen. Nach dieser neuen Version habe der Gottvater gesagt, dass "Kennedy geschlagen werden müsste" und habe damit möglicherweise gemeint, dass "er durch eine gewaltige Anzahl republikanischer Stimmen bei den Wahlen 1964 geschlagen und nicht, dass er ermordet werden sollte."
Auf die beharrlichen Nachfragen der Kongressmitglieder sagte Alemán aus, dass er um sein Leben bange und aus diesem Grunde um Schutz für die Aussage vor dem Ausschuss gebeten habe. Tatsächlich prüften zwei hinter ihm und dem Auditorium gegenüber sitzende Bundespolizeichefs den Raum mit Argusaugen.
Wohl durch das Verhör bedrängt und aufgebracht verschärfte Alemán seinen Ton und sagte:
"Ich habe die Behörden darüber informiert. Ich sprach mit Mitgliedern des FBI und sagte ihnen, dass mit Präsident Kennedy irgend etwas Ordnungswidriges vor sich ginge. Ich informierte das FBI über alles, was damals passierte. Nachher teilten sie mir mit, ich sollte mich nicht darüber beunruhigen, dass Oswald ein Einzeltäter wäre."

Trafficante gibt zu, für die CIA zu arbeiten

Die Befragung von Santos Trafficante Junior begann mit seiner Beteiligung an den Mordanschlägen auf Fidel Castro, dem Anführer der kubanischen Revolution. Er gab zu, dass er von der CIA für so eine Verschwörung rekrutiert worden war.
Zu Beginn der Anhörung erklärte der "Florida-Don", dass er sich auf den Fünften Gesetzeszusatz der Verfassung berufen wolle, um nicht auszusagen. Der Kongressabgeordnete Richard Preyer, der die Sitzung leitete, damit Louis Stokes (Präsident des Ausschusses) sich auf die Befragung konzentrieren konnte, sagte, dass ihm für mögliche in diesem Kontext begangene Vergehen Straffreiheit garantiert würde und verpflichtete ihn so zu einer Zeugenaussage.
Trafficante versicherte, dass er zwar früher das Spielkasino-Geschäft betrieben, sich aber jetzt zur Ruhe gesetzt habe. Er sagte aus, dass er bis 1959, während der Zeit, als Casinos in Cuba noch legal waren, in Havanna gelebt habe. Er gab nur den Besitz von drei Casinos zu: von Sans Souci, Comodoro und Deauville. In Reaktion auf eine Frage von Stokes antwortete er, dass er über 50% seines Einkommens aus den Spielautomaten und anderen Spielen an den Diktator Batista übergeben habe.
Der Gottvater fügte hinzu, dass er 1959 gemeinsam mit seinen Freunden, wie Guiseppe di Giorgi und Jack Lansky, Mayer Lanskys Bruder, in dem Tiscornia-Camp in Havanna interniert gewesen sei. Trafficante wollte nichts über den Wert seiner Kapitalanlagen in Kuba preisgeben. Aber Stoke erklärte, dass Ricardo Escartín von der kubanischen Interessenvertretung in Washington den Ausschuss darüber informiert habe, dass allein das "Havana Riviera" 25 Millionen Dollar im Jahr erwirtschaftet habe. Trafficante antwortete darauf, dass er überhaupt keine Anteile vom "Riviera" besitze. Auf dem Papier erschiene er nicht als Besitzer. Aber er habe gemeinsam mit Meyer Lansky, der als Küchenhilfe auf der Gehaltsliste aufgeführt gewesen sei, ein Casino betrieben.
In bezug auf die Anschläge auf das Leben Fidel Castros fügte Trafficante hinzu, dass die erste Person, die im Auftrag der CIA Kontakt mit ihm aufgenommen habe, John Roselli, ein einflussreicher "Capo" im Show Business, gewesen sei und später sei es Sam Giancana, der "Don" von Chicago, gewesen.
Zu der Zeit, als er dem Sonderausschuss seine Hinweise gab, war Trafficante der einzige Überlebende von drei Mafiabossen, die von der CIA angeworben worden waren, um den kubanischen Präsidenten zu ermorden. Er starb Jahre später eines natürlichen Todes.
Roselli dagegen geriet weiter mit der Justiz in Konflikt und berief sich weiter auf seine Zusammenarbeit mit der CIA, um dem Gefängnis zu entgehen.
Was Giancana betrifft, so hatte er 1964 eine Gefängnisstrafe erhalten. Doch nach nicht einmal 2 Jahren erreichte ihn während seines Berufungsantrags eine Nachricht aus Washington vom Sekretär des Justizministeriums Katzenbach persönlich, die ohne irgendeine Erklärung seine Freilassung anordnete. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis ging der "Don" von Chicago nach Mexiko, wo ihn wahrscheinlich die Bedingungen der Vereinbarung für seine Freilassung erwarteten. Er blieb dort bis 1974.
1975 hatte Giancana seine erste Aussage vor der Kirchenkommission gemacht und sich auf weitere Auftritte vor dem Sonderausschuss des Kongresses vorbereitet, der die Ermordung Kennedys untersuchte. Aber er war dazu nicht mehr in der Lage. Man fand ihn in seinem Haus in OAK Park, Illinois, blutüberströmt mit einem Einschuss in den Mund und fünf Einschüssen im Nacken. Einige Monate später tauchte die Leiche von Roselli in einem Fass auf dem Fluss auf.
Alles in allem bestritt Trafficante, gesagt zu haben, dass Kennedy "geschlagen" werden sollte und dass er an der Ermordung des Präsidenten beteiligt gewesen sei.
Als der "Capo" mit dem selbstkritischen Beinamen den Raum in Begleitung seines jungen Anwaltes verließ, folgten wir Journalisten ihm. Aber sein Anwalt sorgte dafür, dass er uns entkam. Er sagte nichts mehr. Die Sitzungen gingen weiter.
Bei seinen Ermittlungen kam der Ausschuss zu dem Ergebnis, dass der für den Tod von Oswald verantwortliche Jack Ruby tatsächlich, obwohl er dies bestritt, Verbindungen zum organisierten Verbrechen und zu Trafficante unterhielt.
Unter anderem leiteten sie ihre Schlussfolgerung aus Rubys Telefonaten im Jahr 1963 ab, die von 25-35 im Mai in den ersten 24 Tagen des Novembers auf 96 angestiegen waren. Die meisten von ihnen waren mit der Mafia und deren Verbindungsleuten.

Rubys Kontakte zur Mafia

Zwischen Juni und September 1963 tätigte Ruby sieben Ferngespräche mit Lewis J. McWillie, einem engen Verbindungsmann von Trafficante und Meyer Lansky, den er bei verschiedenen Gelegenheiten 1959 in Havanna besucht hatte. McWillie arbeitete im Casino des Tropicana-Cabarets. Die Behörden der kubanischen Revolution hatten Oswalds Mörder die Einreisekarten für seine Ein- und Abreisen ausgestellt. Ruby rief auch Irwin S. Weiner an, den Verbindungsmann zwischen "der Chicago-Mafia und N. J. Pecora, Marcellos Nachfolger in New Orleans und verschiedene korrupte Gewerkschaftsführer." Der Ausschuss war auch im Besitz von Beweisen, dass Ruby Cabarets in Dallas leitete und dort als Aushängeschild für die Chicagoer Mafia fungierte.
Ruby verkehrte auch regelmäßig mit Lenny Patrick von der Chicagoer Mafia und mit Giancanas Hauptleutnant.
Ruby hatte ebenfalls Verbindungen zu David Yaras, dem Vollstrecker der Mafia, der zugab, ihn 1964 getroffen zu haben und mit David Ferrie, Marcellos Pilot kubanischer Abstammung, der sich seinerseits mit Lee Harvey Oswald in New Orleans zu treffen pflegte.
Nach den Erkenntnissen des Ausschusses stand Ferrie, der CIA-Agent war, auch in Verbindung mit Oswald über die Zivile Luftpatrouille Falkenschwadron und ein berühmtes Büro in New Orleans in Camp Street 544, von wo aus Mitglieder der Gruppen gegen die kubanische Revolution, wie Guy Bannister, operierten, der ebenfalls mit Oswald Kontakt hatte. Oswald betrieb sein Organisationsbüro zur selben Zeit im selben Gebäude trügerisch "Fair Play with Cuba" genannt.
Ferrie war an dem Tag, als Kennedy getötet wurde, in Dallas und wurde im Zuge der Ermittlungen über dessen Ermordung verhaftet.
1959 nahmen Ferrie und Pedro Luis Diaz Lanz, ein Deserteur der kubanischen Armee, an der ersten U.S.-Bombadierung Havannas teil, beide flogen bei der von Eladio del Valle und Herminio Diaz, der rechten Hand Trafficantes, geplanten Operation eine B25. Yaras, Ferrie und Del Valle kamen kurz nach dem Mordattentat auf mysteriöse Weise ums Leben.
In seiner Zeugenaussage vor dem Ausschuss sagte der Kapitän der Polizei von Dallas Jack Revill, dass Ruby Kontakte zur Mafia hatte, aber nicht als eines ihrer Mitglieder registriert gewesen sei.
Nach der Anhörung stellte der Ausschuss die Nachlässigkeit der Polizei von Dallas fest. Denn sie hatte die Überführung Oswalds nach dessen Verhaftung sogar öffentlich angekündigt und Jack Ruby, dessen Kontakte zur Mafia wohlbekannt waren, erlaubt, sich ihm zu nähern. Jack Revill wurde gefragt, ob einige der an der skandalösen Tat beteiligten Polizisten bestraft oder gerügt worden seien. Als Revill dem Kongressabgeordneten Edgar darauf antwortete, "Nein, nicht, dass ich wüsste," rief das eine tiefe und gleichzeitig beredte Stille hervor.

Die Bush-Verbindungen

Ein Artikel, der kürzlich von den Journalisten Lázaro Barredo und Reynaldo Taladrid in der Granma veröffentlicht wurde, erinnert an Bush Seniors Verbindungen zu kubanischen Gangsterbossen in Miami, die mit der Verbindung zu Félix Rodríguez beginnen, der damals zusammen mit Luis Posada Carriles, einem kurz zuvor der venezolanischen Justiz entkommenen Flüchtling, den Drogenhandel für die Bewaffnung der nicaraguanischen Contras leitete. Jeb Bush, der Gouverneur von Florida und Bruder des derzeitigen Präsidenten George W. Bush, war maßgeblich bei der Sicherstellung der Freilassung von verurteilten kubanischen Terroristen verantwortlich, wie die Journalistin Louise Bardach in dem Buch, Cuba Confidential: Love and Revenge in Havana and Miami [Kuba vertraulich: Liebe und Rache in Havanna und Miami, Anm.d.Ü.], schrieb. Sie ist Gewinnerin eines Preises für Enhüllungsjournalismus, den sie für ihre Arbeit über Kuba und Miami im Auftrag der New York Times und Vanity Fair erhalten hat. Ihr Interview mit Luis Posada Carriles für die NYT erhielt ein bemerkenswertes Echo.
"Die Bush-Familie hat an die extremistischen kubanischen Exilanten im Austausch für finanzielle Unterstützung eigene Forderungen zur Wahlunterstützung gestellt," sagt eine Buchbesprechung in der Zeitung The Guardian.

1984 ging Jeb Bush, damals Vorsitzender der Republikanischen Partei des Landkreises Dade, eine enge Verbindung mit Camilo Padreda ein, einem ehemaligen Geheimdienstbeamten unter der Diktatur Batistas und einem Finanzbeamten der oben erwähnten Partei. Padreda war gemeinsam mit Hernández Cartaya, ein ebenfalls gebürtiger Kubaner, der Unterschlagung von 500.000 Dollar angeklagt worden, aber die Anklagen wurden fallen gelassen, nachdem die CIA ausgesagt hatte, dass Cartaya für sie gearbeitet habe. Anschließend gab Padreda zu, das U.S.-Ministerium für Wohnungs- und Städtebau um Millionen von Dollar betrogen zu haben.
Während der 1980er Jahre stand der jüngste Bruder des derzeitigen U.S.-Präsidenten auch auf der Gehaltsliste des prominenten und korrupten Kubaners Miguel Recarey, der die CIA bei ihren Versuchen, Präsident Fidel Castro zu ermorden, behilflich war. Recarey, der die "International Medical Centers" [Zentren für internationale Medizin] verwaltete, stellte Jeb Bush als regulären Vermögensberater ein und zahlte ihm 75.000 Dollar. Der zukünftige Gouverneur von Florida betrieb unter der Administration von Reagan und Bush Senior lebhaften und erfolgreichen Lobbyismus für Recarey und dessen Geschäft.
Recarey war in einem berühmt gewordenen Fall von massiver Unterschlagung im Gesundheitsvorsorgedienst angeklagt worden, dann aber vor der Verhandlung aus den Vereinigten Staaten geflohen.
Jeb Bush war auch der Administrator der politischen Kampagne von Ileana Ros-Lethinen gewesen, als sie ihren Sitz im Kongress gewann. Die Drohungen ihres Ehemannes, des U.S. Bundesstaatsanwalts Lehtinen, ihren gefährlichen Rivalen, Raúl Martínez vor Gericht zu bringen, hatten ihr dabei geholfen. Sie nahm an der Bereicherungsaktion mit der früheren panamaischen Präsidentin Mireya Moscoso teil, um dafür die Freilassung von Posada Carriles' krimineller Bande zu erhalten, deren Mitglieder jetzt in Miami frei leben und ihrem Boss aus der Klemme helfen. Journalist Jim DeFede kritisierte sie vor etlichen Monaten wegen ihrer Verteidigung von Posada, und das kostete ihn seinen Job bei Miami Herald.
Es sollte nicht vergessen werden, dass George Bush Senior intervenierte, um den in Kuba geborenen Terroristen Orlando Bosch aus dem Gefängnis zu befreien. Als Präsident gewährte er ihm gegen den Willen des Justizministeriums seiner eigenen Administration, das ihn als gefährlichen Terroristen bezeichnete, das US-Aufenthaltsrecht. Zu dessen Verbrechen gehörten die gemeinsam mit Posada in Auftrag gegebene grausame Sabotage an einem kubanischen Passagierflugzeug mitten auf dem Flug von Venezuela nach Havanna, wobei 73 Zivilisten an Bord getötet wurden. Bosch lebt jetzt in Miami und zeigt laut Bardach keinerlei Bedauern über seine Taten.
Andere aus Kuba stammende Terroristen, wie José Dionisio Suárez und Vírgilio Paz Romero, die den chilenischen Diplomaten Orlando Letelier 1976 in Washington ermordet hatten, wurden ebenfalls von Bush befreit.
Trotz aller finanziellen und kriminellen Skandale, die die Stabilität seiner Administration bedrohen - oder vielleicht gerade ihretwegen - hat Bush im Mai angekündigt, dass er neue Aktionen zur Zerstörung der Kubanischen Revolution plant, wie es seine Verbündeten in Miami fordern.
Der deutsche Dokumentarfilm, der gleichzeitig mit dem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Washington herauskam, ist ein Teil dieser Verschwörung. Aus taktischer Sicht ist es eine Maßnahme, die darauf abzielt, die öffentliche Meinung von den Plänen zu Befreiung Posadas abzulenken. Sie entspricht der Berichterstattung über die Drohung seines Anwalts gegenüber der Regierung, dass, wenn Posada nicht freigelassen werde, er über seine schmutzige Arbeit für die "Cuba Connection" sprechen würde, womit er der Regierung großen Schaden zufügen könnte.
Aus strategischen Gesichtpunkten gehört dies zu der Artillerievorbereitung für das Hauptziel, euphemistisch "transition in Cuba" [Übergang/Wechsel in Kuba] genannt, was im Klartext die Rekolonisierung der Insel bedeutet.

Deutsch: ¡Basta Ya!

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