Abschlußerklärung des VII. Internationalen Kolloquiums für die Befreiung der Fünf und gegen den Terrorismus

(Holguín, 16. bis 20. November 2011)

Zum siebten Mal treffen sich solidarische Freunde aus der ganzen Welt beim Kolloquium in Holguín, um über die Erfahrungen und die künftige Arbeit in dieser harten Schlacht für die Wahrheit, die Gerechtigkeit und die Freiheit der Fünf zu debattieren.

Nach 13 Jahren rechtswidrigen Kerkers bleibt die Situation unserer fünf Brüder weiterhin unentschieden. René González hat seine Strafe am 7. Oktober verbüßt, aber anstatt ihn nach Kuba zurückzuschicken hat er eine neue Strafe bekommen: man zwingt ihn, für drei Jahre in "überwachter Freiheit" auf US-Boden zu bleiben, ohne daß er Besuch von seiner Ehefrau Olga Salanueva erhalten kann, der man bis heute das Besuchsrecht verweigert, und setzt ihn den Terrorgruppen aus, die René und seine vier mit ihm zusammen verurteilten Brüder gemeldet haben, was einen Anschlag auf sein Leben darstellt, weswegen er sich auch noch einem großen Risiko gegenübersieht.

Die Situation von Gerardo Hernández bleibt weiterhin mit zweimal Lebenslänglich zuzüglich 15 Jahren Haft die schwierigste der Fünf, und ihm verweigern sie systematisch den Besuch seitens seiner Ehefrau Adriana Pérez.

Die Verurteilungen von Ramón, Antonio und Fernando summieren sich zusammen auf 70 Jahre Gefängnis. Noch wartet man auf Antworten auf die von der Verteidigung der Fünf eingereichten Habeas-Corpus-Anträge, aber es ist uns bewußt, daß der Rechtsweg erschöpft ist.

Während die Kämpfer gegen den Terrorismus ungerechtfertigte Haftstrafen verbüßen, hat man Luis Posada Carriles, der für den Tod von Tausenden Unschuldiger verantwortlich ist, zur Parodie eines Gerichtsverfahrens gebracht, in dem man gegen ihn nicht als Terroristen verhandelte, wo er von der US-Regierung materielle Unterstützung und verabscheuungswürdige Wohltaten bekommt und wo man ohne die geringste Reue Erklärungen abgibt.

Ohne Antwort bleibt das schon vor sechs Jahren von der Regierung der bolivarianischen Bruderrepublik Venezuela gestellte Auslieferungsersuchen. Die von den verschiedenen nordamerikanischen Behörden gewährte Straflosigkeit und die rechtswidrige Einkerkerung der Fünf enthüllt die Doppelmoral der Regierung der USA bei ihrem unwahrhaftigen Kampf gegen den Terrorismus.

Angesichts dieser schwierigen Situation erweist sich als unerläßlich, die Arbeit zu vervielfältigen, erweist sich die Notwendigkeit, Mechanismen zu schaffen, die die vor uns liegenden Aktionen artikulieren, koordinieren und überwachen, zur besseren Ausnutzung der enormen Energie und der mühevollen Arbeit der Komitees in der ganzen Welt.

Allgemeine Arbeitsweisen

Wir 413 Delegierte aus 50 Ländern, die wir am VII. Internationalen Kolloquium für die Freiheit der Fünf und gegen den Terrorismus teilnehmen, rufen dazu auf,

1. die Aktionen in den USA und in allen übrigen Ländern zu intensivieren, eine umfassende Aktivität permanenter öffentlicher Verurteilung und Mobilisierung auf verschiedenen Gebieten zu verwirklichen, unter anderem bei Juristen, bei Akademikern, Studenten, Kommunikationsmedien, ferner die positiven Erfahrungen zu generalisieren und zu systematisieren sowie die Bemühung für Frieden und gegen den Terrorismus hervorzuheben.

In diesem Sinne: Konferenzen mit nordamerikanischen Intellektuellen und des Netzwerks zur Verteidigung der Menschheit abhalten, Dokumentarfilme und Videos zum Fall der Fünf und zum Terrorismus gegen Kuba auf öffentlichen Flächen, Parks und Plätzen vorführen, Plakate und Reklametafeln für die Fünf aufstellen, Demonstrationen vor dem Weißen Haus, dem Justizministerium, dem Obersten Gerichtshof und anderen Orten öffentlichen Interesses mit hoher Präsenz von Leuten durchführen.

Bei unseren Regierungen mit Nachdruck darauf hinwirken, daß sie das Thema kennenlernen sowie aufnehmen und gegenüber den USA die Freiheit der Fünf fordern; Kongressabgeordnete und Repräsentanten anderer Länder besuchen ihre (US-)Kollegen; diejenigen, die nicht nach Washington reisen können, auffordern, ihren Kollegen im Kapitol Mitteilungen mit der Bitte um Freiheit für die Fünf zu übermitteln.

Eine Kampagne massenhafter Versendung von Briefen an Präsident Obama aus der ganzen Welt realisieren; Mobilisierung religiöser Institutionen, sowohl nordamerikanischer als auch anderer Länder, damit sie sich den Aktivitäten anschließen; Einladung von anderen Gruppen, die die Sache der Gerechtigkeit verteidigen: unter anderen Boricuas, Mumia Abu Jamal, Leonard Peltier, Lynne Steward, Jericó, um Kräfte zu vereinen bei der Forderung nach Befreiung der politischen Gefangenen und der Verurteilung des nordamerikanischen Rechtssystem in seiner Gesamtheit.

Den 8. Juli, Jahrestag des ungerechten Schuldspruchs der Geschworenen gegen die Fünf, zum Tag der Verurteilung und der ständigen Mobilisierung erklären,

2. die Aktivitäten des Tages "5 für die Fünf" zu vermehren. An diesem Tage Steigerung der Aktivitäten weltweit sowie die Übergabe von Briefen mit der Forderung nach Freilassung der Fünf bei den Botschaften der USA. Mobilisierung vor den Botschaften der USA mit Mahnwachen, Telefonanrufe ins Weiße Haus, Nachrichten auf die Webseiten und Versendung von Faxen oder Telegrammen an Obama,

3. in den USA die Forderung, das Besuchsrecht von Olga Salanueva und Adriana Pérez zu respektieren, zu verstärken. Wiederaufnahme der Arbeit der Internationalen Kommission zum Recht auf Familienbesuche,

4. die Arbeit mit Parlamentariern, Gewerkschaftern, Geistlichen, Persönlichkeiten und soziale Bewegungen zu intensivieren, gerichtet an ihre Kollegen in den USA,

5. die Jugend in der ganzen Welt aufzurufen, Konzerte während der Internationalen Solidaritätstage in der Zeit vom 12. September (Jahrestag ihrer Festnahme) und dem 6. Oktober ("Tag der Terrorismusopfer") zu veranstalten,

6. bekannte Künstler und Intellektuelle zur Hilfe bei der Realisierung der Dokumentarfilme, Videos und der öffentlichen Botschaften mit der Forderung nach Freiheit für die Fünf aufzufordern,

7. vermehrt die sozialen Netzwerke, twitter, facebook, Blogs und das Internet zu nutzen, um den Fall bekannter zu machen und ihn zu kritisieren sowie die Möglichkeiten intensiver zu machen, die die alternativen Medien bieten,

8. weiterhin an die Kreativität und die Kultur zu appellieren, um den Fall anzuprangern, wie es meisterhaft die kubanischen Kinder der "La Colmenita" mit ihrem ausgezeichneten Theaterstück "Abrakadabra" getan haben. Nutzung der digitalen Unterstützungssysteme, um die Grafik für die Fünf zu reproduzieren, das Werk von Tony und die Karikaturen von Gerardo für die Herstellung von Werbematerial und für Ausstellungen,

9. die Zerschlagung der Terrororganisationen mit Sitz in Miami sowie Strafverfahren und Bestrafung der Mörder unserer Völker zu fordern.

10. die Verbreitung der Reihe "Razones de Cuba" über den Terrrorismus und die De-stabilisierungsmaßnahmen der USA gegenüber Kuba und unseren Völkern fortzusetzen.

Die internationale Solidarität und die Aktionseinheit der ehrenhaften Männer und Frauen der Welt wird der Schlüssel dafür sein, diese kolossale Ungerechtigkeit zu besiegen.

Für René, Gerardo, Ramón, Antonio und Fernando
Wir fordern: Freiheit jetzt!

Holguín, Kuba
19. November 2011
"53. Jahr der Revolution"

Deutsch: ¡Basta Ya! (gb)

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