Kuba Solidaritätskampagnen-Aktivist Steve Wilkinson:

Bacardi steht in Verbindung mit dem Terrorismus gegen Kuba und somit auch mit den 5 Kubanern
Radio Havana, 16. Dezember, 2002

Steve Wilkinson ist einer der Hauptaktivisten der Kuba Solidaritätskampagne in Großbritannien. Das folgende Interview mit Simon Wollers fand am 15. Dezember, 2002 in Havanna statt.

[Simon Wollers RHC]: Steve, danke, dass du hier mit RHC sprichst. Würdest du uns bitte etwas über die aktuelle Situation bezüglich der Unterstützung für die in Großbritannien als die „Miami Five“ bekannten fünf Kubaner berichten?

[Steve Wilkinson]: Wir sind sehr damit beschäftigt, eine Kampagne zur Befreiung der in den Vereinigten Staaten inhaftierten Fünf zu entwickeln. Zu diesem Zweck luden wir, wie du weißt, kürzlich Paul McKenna, einen der Anwälte zur Verteidigung der fünf Kubaner, sowie Olga Salanueva, die Frau von René Gonzalez, auf eine Rundreise durch das Vereinigte Königreich ein.
Die Rundreisen waren sehr erfolgreich. Sie sprachen vor einigen wichtigen Leuten, und jetzt gibt es sowohl Mitglieder des Parlaments, als auch frühere Staatsführer in unserem Komitee zu ihrer Befreiung, sowie eine Bewegung innerhalb des Parlaments, die Druck auf die Regierung inbezug auf den Fall ausübt. Amnesty International wird unter Druck gesetzt, etwas zu unternehmen, und wir sind sehr hoffnungsfroh, dass es im Neuen Jahr eine ernstzunehmende Bewegung zugunsten der kubanischen Gefangenen gibt.

(Simon Wollers]: Die parlamentarische Bewegung, auf die du dich beziehst, hat momentan etwa 40 Unterschriften von Parlamentsmitgliedern zur Unterstützung der Fünf zu verzeichnen, erwartest du noch mehr?

[Steve Wilkinson]: Ja. Davor gab es bei uns eine Bewegung zu der Geschichte, dass Kuba von George W. Bush auf die „Achse des Bösen“ gesetzt wurde, und die sammelte 107 Unterschriften. Daher sind wir zuversichtlich, schließlich mindestens 100 Unterschriften für die Bewegung für die Miami Five zu erhalten. Sie wird eine „Early Day Motion“ (wörtl.Übers.: „Früh –am-Tag-Bewegung“, Anm.d.Übers) genannt, von der Art, die niemals im Unterhaus zur Debatte stehen wird, doch den Parlamentsmitgliedern erlaubt, ihre Betroffenheit über die Problematik zum Ausdruck zu bringen. Wenn wir es schaffen, 100 Unterschriften zu bekommen, wird das sehr signifikant sein und zu etwas werden, was die Regierung zur Kenntnis nehmen muss. Was es bewirken wird, weiß ich nicht, aber sicher wird es das Problem auf die Tagesordnung der Regierung setzen. Worauf wir mehr Hoffnung setzen, ist, in den nächsten Wochen einige Bewegung bei Amnesty International zu erreichen.

[Simon Wollers]: Meinst du, dass der Fall der fünf Kubaner endlich bis in die Mainstream-Presse kommt?

[Steve Wilkinson]: Nein, noch nicht, aber wir hoffen, dass er es wird, wenn wir Menschenrechtsgruppen, wie Amnesty International, dafür gewinnen können. Die Medien funktionieren so, dass sie immer einen Aufhänger brauchen für ihre Berichterstattung. Wenn einmal der Berufungstermin fest steht und man davon gehört hat, wird es für uns sehr viel leichter sein, die Dinge in die Medien zu bringen. Es ist nur eine Frage der Zeit. Das Problem der Fünf ist unter uns Unterstützern sehr genau bekannt. Tatsächlich kommen mehr als die Hälfte der Briefe, die die fünf Kubaner erhalten, aus dem Vereinigten Königreich.

[Simon Wollers]: Und worauf bezieht sich die andere Arbeit der Kuba-Solidaritätskampagne?

[Steve Wilkinson] Die Kampagne ist sehr damit beschäftigt, gegen die Bacardí-Cooperation zu arbeiten. Wir fördern den Verkauf eines Buches von Hernando Calvo Ospina: “The Hidden War“ (Deutscher Titel: „Im Zeichen der Fledermaus“, S. Wilkinson war der Übersetzer der englischen Ausgabe, Anm.d. Übers.), das ins Englische übersetzt wurde und über unsere website, www.cubaconnect.co.uk erworben werden kann. Wir glauben, dass es die Verbreitung des Buches medienwirksamer unterstützt. Wir hatten schon eine Menge Erfolg in England damit, das Bacardí-Problem bekannt zu machen, und im Gegenzug hat das die Verbindung von Bacardí zum rechten Flügel in Miami hervorgehoben und deren Verbindung zur Bush-Administration. Das bedeutet, dass wachsende Aufmerksamkeit in den Medien darüber hergestellt wurde, die ihrerseits eine Verbindung mit dem Terrorismus gegen Kuba herstellt. Ich empfinde das Problem der Fünf auch als eine damit sehr eng verbundene Angelegenheit, und wir versuchen gerade, den Leuten die weitreichendere Problematik inbezug auf die Kubablockade bewusst zu machen. Weil sich immer mehr Leute über den Tourismus mit der Insel verbunden fühlen, fangen sie an, die Wahrheit über Kuba beim Vergleich mit den Dingen, die ihnen über es erzählt wurden, zu bemerken. Ich glaube, letztendlich werden wir gewinnen.

 

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