Mit dem folgenden Ausschnitt aus Peter Scheys 46 Seiten umfassenden Report bestätigt er noch einmal anhand der Aufzeichnungen von der Gerichtsverhandlung in Miami alle Angaben, die von den Anwälten der Fünf und nicht zuletzt von Gerardo Hernández selbst verfassten Angaben in seiner eidesstattlichen Erklärung, die beweisen, dass er nichts mit dem Abschuss der beiden Flugzeuge von "Brothers to the Rescue" am 24. Februar 1996 zu tun hatte. Darüber hinaus geht aus der Wiedergabe des Kreuzverhörs mit der FBI-Übersetzerin Susan Salomon hervor, dass das US-Gericht die dafür relevante Kommunikation zwischen Gerardo Hernández und den kubanischen Behörden kannte und Gerardo Hernández gegen die Beweisvorlage für schuldig erklärt hatte.

Übersetzung von Teil VII, Seite 20 (unten), 21 und 22

VII. Botschaften der kubanischen Regierung an Gerardo Hernández nach dem Abschuss zeigen auf keine Weise, dass er an einer kriminellen Verschwörung, Mord begehen zu wollen, beteiligt war.

Bei der [ursprünglichen] Gerichtsverhandlung der Cuban Five und während der folgenden Berufungsverhandlungen behauptete die U.S.-Regierung, und die Appellationsgerichte stimmten dem zu, dass die Nachrichten zwischen Kuba und Hernández nach dem BTTR-Abschuss irgendwie zeigten, dass Hernández an einer kriminellen Verschwörung beteiligt gewesen sei, die BTTR-Piloten am 24. Februar 1996 im internationalen Luftraum zu töten. Tatsächlich befasste sich diese Kommunikation mit der Rückkehr von Roque [Juan Pablo Roque, ein anderer kubanischer Agent, Anm. d. Ü.] nach Kuba am 23. Februar und hatten nichts mit dem BTTR-Abschuss zu tun.
Einige Tage nach dem Abschuss, am 29. Februar 1996 übermittelten die kubanischen Behörden folgende Botschaft: "Operacion Venecia war ein Erfolg. Der Oberste Befehlshaber traf sich bei zwei Gelegenheiten mit uns allen, um die weiteren Schritte der Operation zu analysieren. Lorient sollte dringend über jede Änderung an der Basis informieren, insbesondere über Verstärkungen, verstärkte Sicherheitsmaßnahmen und über den Alarmzustand in der Einheit. Seit dem 24. Februar befinden sich die Fliegerhorste Homestead und McDill im Höchstalarm." Unter anderem wird der "Erfolg" einer Mission erwähnt, diese Botschaft bezieht sich auf die Operación Venecia, die Operation, Roque sicher nach Kuba zurück kehren zu lassen, nicht auf den BTTR-Abschuss.
Am 1. März 1996 schickten die kubanischen Behörden die folgende Botschaft, mit der sie Hernández für seine Rolle in der Operation für die Rückkehr von German (Roque) nach Kuba gratulierten: "Im Namen des Geheimdiensthauptquartiers ergingen im Verbund mit Gerardo unsere tiefe Anerkennung für Operación German. Alles ging gut. Der Oberste Befehlshaber besuchte ihn [Roque] zwei Mal.
German ist in der Lage die Details der Operation mitzuteilen. Wir haben der Rechten von Miami einen harten Schlag versetzt, wobei deine Rolle ausschlaggebend war." (67).

Vor Gericht sagte die FBI-Übersetzerin Salomon aus, dass die Glückwunsch-Note sich auf die Operation German (auch bekannt als Operation Venecia) beziehe.

F.: Es gibt einen Unterschied zwischen Operation Escorpion und Operation Venecia oder German in diesen Botschaften, ist das korrekt? Es scheinen zwei verschiedene Operationen zu sein?
A: Ich kann das nicht beantworten.
F.: Es gibt zwei verschiedene Übersetzungen, die sie gemacht haben, eine wird Operation Escorpion genannt und eine andere Operation Venecia oder German?
A.: Noch einmal, das entspricht dem Spanischen.
F.: Ist das Ihre Übersetzung?
A: Korrekt.
Frage: Zurück zu HF 128G-3, der Übersetzung, die von der Anerkennung für Giraldo für welche Operation ist?
A.: German
F.: Nicht Scorpion?
A.: Nein.

Die U.S.-Regierung stützte sich auch auf eine weitere am 24. April 1998 versandte Nachricht. Diese Nachricht lautete: "Wegen Germans Operation Venecia wurden Giraldo [Hernández] die Anerkennung des Leiters des "DI" zuteil - Glückwünsche, im Namen aller Genossen hier..."
(Vom Verfasser hervorgehoben): Obwohl sich diese Glückwunschbotschaft ausdrücklich auf Hernández’ Rolle bei der Operation Venecia zur Rückkehr von Roque nach Kuba bezog und nicht auf den Abschuss der BTTR-Flugzeuge, bestand die Regierung darauf, dass Hernández der Verschwörung, Mord begehen zu wollen, schuldig sei, weil "Operation Venecia steht in Verbindung... [mit) den Ereignissen vom 24. Februar 1996..."
Die U.S.-Regierung stützte sich auch auf Hernández’ Antwort vom 29. April 1996 auf die am 24. April 1996 erhaltene Botschaft: "Es ist eine großartige Genugtuung und Quelle des Stolzes für uns, dass die Operation, zu der ich ein Salzkorn beitrug, erfolgreich endete. Es ist unsere größte Hoffnung bei diesem Job, für den wir weiter arbeiten werden, auf dass er immer so sein möge." Die Nachricht, auf die er antwortete, bezog sich speziell auf "Operation Venecia", und Hernández hat wiederholt festgehalten, dass seine Antwort sich auf seine Beteiligung an der Operation Venecia bezogen habe und nicht auf den BTTR-Abschuss.
Schließlich stützte sich die U.S.-Regierung noch auf eine weitere Nachricht aus Kuba an Hernández vom 8. Juni 1996, in der die vorherigen Gratulationen für Operation Venecia wiederholt wurden: "Wie wir Dich schon über Radio informiert hatten, Du erhieltest vom Leiter des DI für die Operation Venecia ..." (71) Diese Übermittlung bezieht sich auch eindeutig auf Operation Venecia (die sichere Rückkehr von Roque nach Kuba)....

Fußnoten:

67) Government’s Exhibit HF 128.
68) See Trial Transcript Vol. #17, at 01-01-01, Government Witness Susan Salomon (translator
of intelligence related documents for the FBI).
69) See Trial Transcript Vol. #100, at 05-03-01, Summations for U.S. Attorney Caroline Heck
Miller.
70) U.S. Government’s Exhibit DG 127A.
71) Government’s Exhibit DG 108A.

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb)

(Quelle: Center for Human Rights and Constitutional Law vom 4.Juni 2014)

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