Die Polizei, die die Fünf verhaftete, beteiligte sich an der Verschwörung zur Ermordung des venezolanischen Justizministers, Anderson

Jean Guy Allard, Granma Internacional, 28. November 2005

In seiner Ausgabe vom 10. November enthüllte der El Nuevo Herald, dass laut "eines Zeugen der venezolanischen Regierung bei der Untersuchung des Mordes an Justizminister Danilo Anderson" der frühere Chef des FBI, Hector Pesquera, der die Verhaftung der fünf Kubaner leitete, organisierte und erwirkte und sie dann mittels einer großangelegten Medien-Show in Spione umwandelte, ebenfalls an der Ermordung des venezolanischen Beamten beteiligt war. Mit der Veröffentlichung dieser Information bestätigte die Tageszeitung aus Miami, etliche im Kielwasser der Ermordung erschienene Artikel der Granma International, die Pesquera mit den vielen Komplizen des Verbrechens in Verbindung brachten.
In einem von den Journalisten Gerardo Reyes und Castro Ocando unterzeichneten Text präzisierte El Nuevo Herald, dass dieser Zeuge angab, dass "ein FBI-Chef mit Namen Pesquera und ein CIA-Agent, nur unter dem Namen ‚Morrison' bekannt, an dem Treffen in Panama teilnahmen, bei dem die Ermordung des Beamten geplant wurde."
Das Blatt identifizierte diesen "Schlüsselzeugen des Ministeriums für Öffentlichkeitsarbeit" als Giovani José Vásquez De Armas, einen "kolumbianischen Arzt, der der Vereinigung der Selbstverteidigung von Kolumbien (AUC) angehört" und bemerkte, dass das Treffen in dem Zeitraum "zwischen dem 4. und 6. September 2003 in Darién, einer panamaischen Grenzprovinz" stattfand.
El Nuevo Herald wies danach daraufhin, dass Pesquera, der seit Dezember 2003 Chef der FBI-Abteilung von Miami war und zurzeit ein Berater in dem für Hafen- und Flughafensicherheit verantwortlichen Polizeibüro Broward County (BSO) ist, über eine Sprecherin des BSO, Elizabeth Calzadilla, den Kommentar zu der Angelegenheit verweigerte.
Calzadilla richtete dem Tagesblatt aus, dass Pesquera "keinen Kommentar bezüglich seiner Arbeit im BSO abgegeben habe", obwohl er sich bekanntermaßen gemeinsam mit Cubano-Amerikanern, die mit antikubanischem Terrorismus in Verbindung stehen, an zahlreichen vergangenen Radio- und Fernsehsendungen beteiligt hat, in denen Kuba angegriffen wurde.
Das Blatt erläutert, dass laut Vásquez auch die folgenden Personen bei dem Treffen anwesend waren: Patricia Poleo, eine Vertreterin der ‚Movimiento Libertad', Salvador Romani, ein alter kubanisch-venezolanischer Extremist, der zurzeit in Miami lebt, der ehemalige Polizeibeamte Rolando Guevara, Otoniel Guevara und Pedro Lander, der Schauspieler Orlando Urdaneta und Kapitän Luis Garcia, der mit der terroristischen Gruppe Commando F4 von Rodolfo Frómeta in Verbindung steht, die vom FBI geduldet wird, und Israel Pincheski "der den Banksektor vertritt".
"Sie diskutierten dort einen Plan, der vom FBI, der CIA und bestimmten Medienvorsitzenden unterstützt wurde, Chávez von der Regierung abzusetzen." Es wurde festgestellt, dass das Endziel des Gegenstandes die Tötung von Präsident Chávez, des Justizministers und des bekannten Oppositionsführers Mendoza war," erklärte Vásquez gemäß dem Tagesblatt.
Er erklärte auch, dass ein zweites Treffen stattfand, diesmal in Miami und ein drittes, das am 3. oder 4. März 2004 in einem Appartment abgehalten wurde, das der AUC in Maracaibo, Venezuela, gehört.
Anderson starb am 18. November 2004 in Los Chaguaramos, Caracas, nachdem sein Auto von einer C-4-Bombe zerstört wurde, die mit einem starken Magneten angebracht worden war, einer Vorrichtung des Typs, der bei zahlreichen Gelegenheiten von den cubano-amerikanischen Terroristen eingesetzt wurde. Am 23. November entdeckte die venezolanische Polizei in dem Haus der Mutter von Rechtsanwalt Antonio López ein ganzes Lager, das aus 20 Kilo C-4-Sprengstoff, einer Panzerabwehrmine, verschiedenen Gewehren und einer Vorrichtung bestand, die der ähnlich war, die bei der Ermordung des Justizministers Anderson verwandt wurde.
Antonio López war die Person, die den Sprengstoff an Pedro Lander lieferte, der vor langer Zeit als DISIP-Agent ausgebildet worden war, als er die Vorrichtungen hergestellt hatte.
Zwei weitere Verdächtige, die Brüder Rolando und Otoniel Guevara, wurden am Morgen des 26. Novembers nahe bei Valencia von dem Kommando der Nationalgarde gefasst. Einige Tage später wurde ein vierter, Juan Bautista Guevara in einem Motel in Acarigua mit einer 9mm-Pistole, einer Granate und mit 3.000 $ überrascht.
Wenn er nicht kurz vorher gestorben wäre, hätte Anderson die Namen von 400 Leuten bekanntgeben sollen, die den Putsch von 2002 unterstützt hatten, der von dem Geschäftsmann Pedro Carmona, jetzt im kolumbianischen Exil, angeführt wurde.
2004 veröffentliche Granma International Details über die Tatsache, dass die für ihre berüchtigte Komplizenschaft mit der kubanisch-amerikanischen Mafia bekannten Männer von Pesquera am 23. Juni 2001 José Guevara in einer Shopping-Meile in Miami verhaftet hatten, einen früheren Agenten des venezolanischen Geheimdienstes.
Als bekannter Anti-Chavez-Aktivist hatte José Guevara mit seinem Cousin "Otoniel" Guevara versucht, sich durch die Entführung und Erpressung von Vladimiro Montesinos, einem früheren Leiter des peruanischen Geheimdienstes, Millionen von Dollar zu beschaffen. Montesinos war zu diesem Zeitpunkt auf der Flucht vor der Justiz seines eigenen Landes.
Aus seinem Versteck in der 'Caracas barrio 23 de Enero', wo Oto Daniel "Otoniel" und José Guevara ihn geschnappt hatten, versuchte sich Montesinos verzweifelt durch die Vermittlung seiner Entführer einen Teil der 38 Millionen Dollar zu sichern, die er bei der Pacific Industrial Bank auf den Kaiman-Inseln deponiert hatte.
Laut der verwässerten, von Kompromissen geprägten und zensierten Version der Geschichte, die Pesquera darauf der Presse in Miami erzählte, wurde José Guevara nach dreistündigem Verhör im FBI-Büro von North Dade damit beauftragt, Kontakt mit seinen Komplizen in Caracas aufzunehmen und kam kurz danach mit Pesquera zu der Vereinbarung, Montesinos nicht an die venezolanische Polizei auszuliefern, sondern an die peruanische Botschaft in Caracas.
In einer etwas skurrilen Erklärung gegenüber dem Herald, versicherte Pesquera, dass Guevara Montesinos "betrog" und damit einverstanden war, ihn an die peruanische Botschaft in Caracas zu schicken.
Pesquera unterstützte die erpresserische Operation, das Opfer auszuliefern, indem er Kontakt mit der peruanischen Regierung aufnahm, ohne die venezolanische Regierung zu warnen.
Die Abteilung des venezolanischen Militärgeheimdienstes (DIM), die inzwischen von der Anwesenheit Montesinos' erfahren hatte, durchkreuzte Pesqueras und Guevaras Pläne, verhaftete den Peruaner und wies ihn am nächsten Tag nach Peru aus.
Aus noch ungeklärten Gründen entlastete Pesquera Guevara nicht nur von der Erpressungsklage, sondern gewährte ihm den geschützten Status eines Kronzeugen und die Erlaubnis, in den Vereinigten Staaten bleiben zu dürfen ... während er versuchte, die Belohnung von Millionen Dollar zu kassieren, die von der peruanischen Regierung auf die Ergreifung Montesinos' ausgesetzt war.
Am 19. November 2001 veröffentlichte El Nuevo Herald eine AFP-Meldung unter dem Titel, "Montesinos bietet Gelegenheit, einen seiner Ergreifer reich zu machen", die unter anderem erklärte, dass José Guevara Chacon, noch in Miami, weiter die Belohnung beanspruchte, die von der peruanischen Regierung ausgesetzt worden war.
Im November 2002 sagte Cilia Flores, eine venezolanische Parlamentsangehörige, in einem Interview mit der europäischen Website ‚Voltaire', dass "Montesinos von der CIA in Venezuela eingeschleust" worden sei.
Darüberhinaus hatte die venezolanischen Tageszeitung Panorama etliche Monate vorher einen Artikel des Journalisten, Gerardo Hernández, veröffentlicht, wonach 600.000 $, mit anderen Worten die Hälfte des 1,2- Millionen - Dollar - Bankguthabens, das die Initiatoren der Ermordung von Anderson an José Guevara für die Ausführung des Terroranschlags in Caracas übergaben, in den Händen Pesqueras verblieben.
Der Reporter behauptete, dass er "aus einer Polizeiquelle, die mit dem Fall in Verbindung steht" erfahren habe, dass die von José Guevaras Cousin, dem früheren Polizeibeamten, Rolando Guevara, geleitete Organisation schon die andere Hälfte des Geldes für das Verbrechen erhalten habe. Die Summe sei bei einer Weston Bank in Südflorida hinterlegt worden. Nach den Untersuchungsergebnissen habe José Guevara den Kurierdienst für die Hinterlegung von 600.000 $ übernommen.
Verschiedene Agenten der Venezolanischen Wissenschaftlichen, Straf - und Verbrechensuntersuchungs-kommission (CICPC) fanden "Telefonanrufe, Dokumente, die per Fax gesendet und empfangen worden waren, Bankeinzahlungen und andere Bankdokumente" in der Wohnung von Rolando Guevara in dem Gebäude Morechal auf dem Neubaugebiet von La Alameda.
Etliche Zeugen bestätigten, Juan Bautista Guevara an drei Donnerstagen in Folge an der Wissenschaftliche Polizei-Universität (LUPOLC) gesehen zu haben. Außerdem: An dem Tag des Anschlags stieß der Verdächtige mit dem Fahrzeug eines Polizeibeamten zusammen, der dort aus einem Seminar gekommen war.
Der venezolanische Vizepräsident José Vicente Rangel sagte bei verschiedenen Gelegenheiten, dass man annehme, dass die Personen hinter der Anderson-Ermordung zu einer von Miami aus geleiteten Organisation gehören.
Über Jahre operierte Pesquera mit der den terroristischen Gruppen in Miami gewährten Politik der Straffreiheit des Weißen Hauses.
Pesquera ist derselbe "SAC" (Special Agent in Charge) [Agent für Sondereinsätze, Anm.d.Ü.] des FBI in Miami, der angeblich monatelang die Anwesenheit der 14 von 19, nur ein paar Kilometer von seinem Büro entfernten, Al Quaeda Terroristen nicht verdächtig fand, die an dem Anschlag des 11. Septembers beteiligt waren. Währenddessen verfolgte und verhaftete er die fünf kubanischen Antiterroristen, die die extremistischen Gruppen in Miami unterwandert hatten, und arrangierte den politischen Prozess und ihre Verurteilung. Als in die US-Machtstruktur eingebundener Puertoricaner, war dieser frühere Spionageabwehrdienstbeamte der Chef des FBI in Puertorico, wo er die Freilassung von Miami-Terroristen veranlasste, die an dem Fall der von der Küstenwache aufgebrachten La Esperanza Yacht auf ihrer Fahrt nach der Insel Margarita, Venezuela, beteiligt waren und einen Anschlag auf das Leben des kubanischen Präsidenten versucht hatten.
Wegen seiner persönlichen Verbindung zu den Bossen der Miami-Terroristen, wie José Basulto und Horacio García, kennt Pesquera jedes Detail der Verschwörungen gegen Kuba und Venezuela, das in der City von Florida entwickelt wurde, wobei er dort gleichzeitig die Bundespolizei leitete.

(Deutsch: ˇBasta Ya!)

Zurück