Mafiöse Justiz: Posada aller Anklagen freigesprochen

Von Jean-Guy Allard, Granma Internacional, 8. April 2011

30. März, 2011

Ein Tribunal der Nation, die für sich das Recht in Anspruch nimmt, eine Liste zu erstellen, in die andere Länder als "Sponsor des Terrorismus" aufgenommen werden, hat gestern den internationalen Terroristen Luis Posada Carriles in 11 Anklagen wegen Meineids, Betrugs und Verfahrensbehinderung für unschuldig erklärt. Gegen das Urteil eines Gerichts von El Paso, Texas, kann keine Berufung eingelegt werden.

Dieses Gericht mit einer Jury aus sieben Frauen und fünf Männern kam nach nur drei Stunden Beratung zu seinem Urteilsspruch. Es wurde zuvor von der von George W. Bush ernannten Richterin Kathleen Cardone eingewiesen, die zum zweiten Mal den Vorsitz in einem Prozess hatte, der damit endete, dass Posada [als freier Mann] in sein Haus in Miami ging.

Der Bundesstaatsanwalt Timothy Reardon aus der Abteilung für Antiterrorismus des US-Justizministeriums, der paradoxerweise von Washington geschickt worden war, während die Regierung es gleichzeitig ablehnt, Posada als Terroristen anzusehen und ihn als solchen in Übereinstimmung mit den von dem Land unterschriebenen internationalen Abkommen abzuurteilen, sagte nur: "Jedes Mal, wenn das Gericht einen Fall behandelt, kann man nicht vorhersagen, wie es entscheidet, aber wir respektieren, wie es entscheidet."

Posada ist seit seinem Erscheinen in Miami 2005 von der venezolanischen Justiz weiterhin in 73 Fällen des Totschlags angeklagt.

Um ihn freisprechen zu können, lehnte es das Gericht trotz aller Beweise und vorgetragener Zeugenaussagen ab, seine illegale Einreise in die USA an Bord des Garnelenfischerbootes Santrina über den Fluss in Miami anzuerkennen und zog es vor, der von dem "Koyoten" [Schlepper] ausgedachten Geschichte zu glauben.

Ebenso gestattet es ausdrücklich nicht, seine Rolle bei den Sprengstoffattentaten in Kuba 1997, die zum Tod des jungen italienischen Touristen Fabio di Celmo führten, in Betracht zu ziehen.

Posada wurde als vorheriger Mitarbeiter der Batista-Polizei bei seiner Ankunft in den USA von der CIA angeworben und in die Operation 40 eingereiht, die für Massaker unter den Anhängern der Revolution im Zusammenhang mit der Invasion von Playa Giron vorgesehen war.

Die CIA hatte ihn auch in den Unterdrückungsapparat von Venezuela eingeschleust, wo er die tödlichen Operationen zur "Reinigung" der DISIP leitete, wie auch in El Salvador, Guatemala und Honduras, wo man ihm ähnliche Aufgaben zuteilte.

Er wurde in Venezuela als geistiger Autor der Sprengung des Flugzeuges der Cubana verhaftet, wobei 73 Personen getötet wurden, aber er brach mit Hilfe der CIA aus dem Gefängnis aus, um dann den Waffen- und Drogenschmuggel zu leiten, der von der Luftwaffenbasis Llopango in El Salvador aus organisiert wurde.

Im November 2000 wurde Posada in Panama wegen einer Verschwörung zur Tötung des kubanischen Führers Fidel Castro während des Lateinamerikanischen Gipfeltreffens verhaftet. Er wurde wegen Terrorismus zu acht Jahren Haft verurteilt. Im Jahre 2004 wurde er durch die mafiose Präsidentin Mireya Moscoso unter dem Druck der terroristischen cubano-amerikanische Führung und ihrer Beschützer aus Washington und Miami begnadigt.

Deutsch: ¡Basta Ya! (hl)

(Quelle: Granma Internacional vom 8. April 2011)

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