Der Fall der "Miami Five" geht wieder in Berufung

Atlanta, 15. Februar: Ausschnitte aus dem Bericht des "Morning Star" über die am 14. Februar ausgestrahlte Sendung, "Runder Tisch", einem Nachrichten-Kommentar-Programm.
Mehrere Experten kommentierten während der Sendung die Anhörung, die in dem US-Staat Georgia stattfand, wo 12 richterliche Beamte (einer fehlte) die Plädoyers der Berufung anhörten, die sowohl von der Verteidigung als auch von der Staatsanwaltschaft in dem Fall der antiterroristischen Kämpfer vorgetragen wurden.
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Richard Klugh, der Verteidiger von Fernando González, erklärte in einem telefonischen Interview, dass der Gerichtshof viele Zweifel an den Angaben der Staatsanwaltschaft hatte und dass die Vertreter der Anklage einige der Fragen, die die Richter ihnen stellten, nicht beantworten konnten.
Klugh sagte, dass die Richter Anzeichen dafür gezeigt hätten, dass sie während der Anhörung mehr mit der Argumentation der Verteidigung übereinstimmten.
In der Sendung "Runder Tisch" äußerte der Rechtsprofessor der Universität Havanna, Rodolfo Davalos, seine Einschätzung, dass die Staatsanwaltschaft weiter lüge, wenn sie versuche, dem Prozess einen legalen Anschein zu geben. Er hob ebenfalls hervor, dass zwei der drei Richter, die zu dem Gremium gehörten, das die vorherige Entscheidung herausgab, die Strafen der Männer aufzuheben, an der Anhörung am Dienstag teilnahmen. Davalos meinte, dass diesen Richtern wahrscheinlich daran gelegen sei, ihre vorherige Grundsatzentscheidung aufrechtzuerhalten.
Professor Davalos, der den Fall von Anfang an verfolgt hat, unterstrich auch die Wichtigkeit der beiden Amicus-Anträge mit der von bedeutenden U.S.-Juristenvereinigungen ausgeführten juristischen Analyse, die Menschen unterstützen. Diesen wurden durch die hastige Einreichung eines Antrags widersprochen, die von einer in Verruf geratenen Gruppe in den Miami ansässiger Juristen vorbereitet wurde, die zur antikubanischen Mafia in Südflorida gehören.
Davalos erinnerte das Publikum daran, dass während der vorherigen Anhörung in Atlanta "wirklich rechtgesprochen wurde" und, obwohl er riet, den Prozess mit Vorbehalt zu verfolgen, erwartete er, dass der gesamte Gerichtshof am Ende das vorherige Urteil, das die Verurteilungen der Fünf aufgehoben hatte, ratifizieren werde.
Roberto González, selber Anwalt und Bruder des inhaftierten René González, war heute während der Anhörung in Atlanta anwesend und teilte den Zuschauern von "Runder Tisch" über Telefon mit, dass die Geschehnisse in Atlanta für die Verteidigung positiv seien. Sie konzentrierten sich in der Sache auf den ersten Verhandlungsort und daher darauf, wie die Prinzipien der Unparteilichkeit verletzt worden seien.
Etliche Rechtsexperten haben die politisch motivierten Handlungen der U.S.-Regierung schon kritisiert, die Inhaftierungen der antiterroristischen Kämpfer durch Verzögerungstaktiken zu verlängern, wie z.B. durch den Antrag ohne Präzedenz, den Fall vor dem gesamten Gerichtshof noch einmal zu überprüfen.
Das Berufungsgericht beantragte, dass sich die Anwälte auf drei Hauptgebiete konzentrierten: ob es während der Verhandlung in Miami ein Fehler war, den Antrag auf Ortsverlegung zu verweigern; ob die Bestimmung, wonach die Angeklagten nicht zeigen konnten, dass es eine von Vorurteilen geprägte Einstellung gegen sie gab, ein Fehler gewesen sei, und ob es ein Fehler gewesen sei, ihnen einen neuen Prozess verweigerte.
Die Entscheidung des Berufungsgerichtes wird an einem noch nicht festgelegten Datum bekannt gegeben.
Die Journalistin Arleen Rodríguez, eine der DiskussionsteilnehmerInnen der Sendung, erinnerte das Publikum daran, dass angesehene Experten internationaler Organisationen der Anhörung am Dienstag in Atlanta beiwohnten und später eine Pressekonferenz gaben. "Andere Aktivitäten in Zusammenhang mit dem Fall der kubanischen Patrioten sind geplant," sagte sie.
Rodríguez hob auch die Bedeutung des Dokumentarfilms, "Mission gegen den Terror" hervor, der kürzlich an einer U.S.-Universität [und zuvor am Massachusetts Institute of Technology, einem der bedeutendsten Forschungszentren der Welt Anm. d. Ü.] nach einer Einführung durch den renommierten amerikanischen Wissenschaftler Noam Chomsky gezeigt worden war. Der Film stellt die Geschichte des Terrorismus gegen Kuba dar und zeigt die Arbeit von Hunderten "Free the Five" - Komitees aus der ganzen Welt.
Bernie Dwyer, die Reporterin von Radio Havanna, nahm auch per Telefonverbindung an "Runder Tisch" vom Dienstag teil, um darüber zu sprechen, wie ihr Film, "Mission gegen den Terror" gerade quer durch die amerikanischen Städte gezeigt wird. Dwyer sagte, die Dokumentation werde vom US-Publikum wohlwollend aufgenommen.
Estela Calloni, eine bekannte argentinische Journalistin, bezeugte ein wachsendes Interesse in Südamerika für die Situation der Fünf.
"Runder Tisch" sendete auch ein Interview, das Andrés Gómez, der nationale Koordinator der Antonio Maceo Brigade, einer kubanisch-amerikanischen Organisation, die die Freilassung der fünf Männer befürwortet, dem Cable News Network (CNN) gab. Gómez erklärte die wirkliche Mission der Fünf in Miami detailliert und informierte über Rechtsverletzungen, die während ihres Prozesses begangen wurden.

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