9. August - ein Jahr, nachdem das Berufungsgericht die Verurteilungen aufgehoben hat

Democracy Now: 02.08. 2006

Heute, am 2. August 2006, sprachen der Präsident der Kubanischen Nationalversammlung Ricardo Alarcón und Leonard Weinglass, Verteidiger der fünf Kubaner, über die derzeitige Situation der Fünf in der Nachrichtensendung von "Democracy Now" [Demokratie Jetzt].
Beide erwähnten, dass am kommenden 9. August ein Jahr vergangen sei, nachdem das Berufungsgericht die Verurteilungen der Männer aufhob, dennoch verbleiben diese im Gefängnis. Die Atmosphäre in Miami ist jetzt genau so feindselig wie 2000, als ihr Fall dem Gericht übergeben wurde.

Amy Goodman: Mit uns im Studio ist auch Leonard Weinglass, er ist Menschenrechtsanwalt und einer der Anwälte der fünf Kubaner, auf den sich Ricardo Arlacón, der Präsident der Nationalversammlung, gerade bezog.
Erklären Sie uns bitte deren heutige Situation.

Leonard Weinglass: Also, sie verbleiben trotz der Tatsache im Gefängnis, dass ein Gericht, ein Bezirksgericht des 11. Bezirks, vor einem Jahr entschied, dass sie - dass ihre Verurteilungen aufgehoben würden. Aber die Regierung legte in einem außergewöhnlichen Schachzug dagegen Berufung bei dem gesamten Gericht ein. Wir verhandelten die Wiederanhörung des Falles am 14 Februar. Wir warten jetzt auf ein neues Urteil.

Amy Goodman: Und "sie" sind wer?

Leonard Weinglass: Die Fünf sind fünf Männer, die in die Vereinigten Staaten nach Miami kamen, um die Aktionen der Terrorgruppen zu überwachen, die während der `90er Jahre über zehn Jahre lang den Verlust von Menschenleben und Sachschäden verursacht hatten. Und sie erforschten keine Militärgeheimnisse der Vereinigten Staaten, dennoch wurden sie verhaftet und der Spionage angeklagt.

Juan Gonzalez: Und, was die Länge der Zeit betrifft, die man sich für den Berufungsprozess ninmmt, ist das normal oder wurde dieser Zeitraum ausgedehnt?

Leonard Weinglass: Also, sie haben bisher acht Jahre im Gefängnis verbüßt. Unter jetzigen Bedingungen, gelten sie als unschuldig, und wir warten auf das endgültige Urteil. Aber ihre Situation ist einmalig und ungewöhnlich. Kubaner werden nach dem, was Sie während der letzten 48 Stunden in Miami gesehen haben, in unserem Rechtssystem anders behandelt. Dies ist eine sehr feindselige Atmosphäre. Es ist ein Ort, wo sie nie hätten vor Gericht gestellt werden dürfen, so urteilte der Gerichtshof. Und so, hoffen wir, wird es richtig gestellt und dass sie nach Hause geschickt werden.

Amy Goodman: Also, Leonard Weinglass, der Jahrestag des Gerichtsurteils ist am 9. August, und wir werden diese Diskussion über die fünf Kubaner weiterführen müssen. Ich möchte Ihnen sehr dafür danken, dass Sie bei uns waren.

Ricardo Alarcón:
Ausschnitte aus einem Interview mit Ricardo Alarcón in der Fernsehsendung von "Democracy Now"

...Präsident Bush ist ein Terrorist. Seine Politik ist Terrorismus. Er traf sich am vergangenen Montag mit einigen sehr gut bekannten Terroristen in Miami - Ninoska Perez Castellon, Armando Perez Roura - an diesem vergangenen Montag, vor 48 Stunden. Sie waren am Montag beim Frühstück zusammen, und er war auf Sendung, während er die radikalsten Terrorbefürworter in Miami interviewte. Er hält fünf junge Kubaner inhaftiert, eingekerkert. Nächste Woche, am 9. August, wird ein Jahr vergangen sein, nachdem das Berufungsgericht die Urteile dieser Leute aufhob, aber sie verbleiben im Gefängnis. Und zur selben Zeit kann man am Fernsehen von Miami beobachten oder aus der Miami-Presse lesen, wie weiterhin terroristische Aktionen vorbereitet und offen bekannt gegeben werden, sehr offen.

Amy Goodman: Und warum nennen sie die Terroristen?

Ricardo Alarcón: Weil sie Terroristen sind. Weil diese Leute zu einer Gruppe gehören, die sich offen, offen bekennen, die verkünden, dass sie es getan haben. - Haben Sie je von Mr. Llama gehört? Er war im Fernsehen von Miami und beklagte dort, er habe 1,4 Millionen $ ausgegeben, um Waffen zu kaufen, dazu gehörten auch kleine Leichtflugzeuge, die man zu terroristischen Zwecken fernsteuern kann. Er sagte das am selben Tag über den Fernsehsender von Miami, als in Miami ein halbes Dutzend Schwarzer wegen der Anschuldigung verhaftet wurden, sie hätten vor, den Sears Tower in die Luft zu sprengen. Am selben Tag erschien der Typ im Fernsehen, natürlich ein Weißer, ein weißer Milliardär und sagte das aus, und dann geht Ihr Präsident hin und hält dort ein Treffen ab. Es ging am Sonntag und Montag um eine Spendenaktion, und ich weiß es, weil veröffentlicht wurde, wie er mit einigen von ihnen frühstückte, mit Ninoska Perez Castellon, der ehemaligen Leiterin der Cuban America National Foundation, jetzt Leiterin des so genannten Cuban Liberty Councel [Kubanischer Freiheitsrat], der öffentlich Militäraktionen gegen Kuba befürwortet.

Deutsch: ¡Basta Ya!

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