Italienischer Jurist prangert die Ungerechtigkeit im Fall der Cuban Five an

Prensa Latina, 21. August, 2007

Der italienische Anwalt Fabio Marcelli nahm als Beobachter an der mündlichen Anhörung im Berufungsverfahren der Cuban Five am Montag teil. Er sagte, wenn der Fall eine rein rechtliche Angelegenheit wäre, würde die Verteidigung gewinnen.
Der Vertreter der International Association of Democratic Jurists [Internationale Gesellschaft demokratischer Juristen] sagte, die Verteidigung habe bei der Vertretung ihrer Argumente gute Arbeit geleistet und sei in rechtlicher Hinsicht gestärkt aus ihrem Streben nach Gerechtigkeit hervorgegangen.
In Stellungnahmen gegenüber der Zeitung Juventud Rebelde sagte Marcelli zu dem Gremium in Atalanta hätten zwei Amtrichtern gehört, die schon zuvor ihre Objektivität gezeigt hätten, als sie gesagt hatten, die Verurteilungen der Cuban Five sollten aufgehoben werden.
Der hochpolitisierte Charakter der Verhandlung von 2001 gegen René González, Ramón Labañino, Gerardo Hernández, Antonio Guerrero und Fernando González wiege jedoch schwer, sagte Marcelli.
Drei Jahre nach ihrer Verhaftung im September 1998 wurden die fünf Kubaner aufgrund von erdichteten Anklagen einschließlich der Spionage und Verschwörung für schuldig befunden und zu extrem harten Strafen verurteilt.
Marcelli sagte, es gebe am Gericht keine Zeitbegrenzung zur Findung des Berufungsurteils. Er merkte an, dass das Gericht in der Vergangenheit 6 bis 17 Monate für ein Urteil gebraucht habe.
Er sagte, die Verzögerungstaktik sei ein negativer Aspekt des U.S.-Rechtssystems und eine weitere Verletzung der Rechte der Angeklagten.
Marcelli kritisierte die Haltung der U.S.-Behörden, die im Gegensatz zu den Erwartungen der internationalen Gemeinschaft glaubten, es gebe so etwas wie guten Terrorismus, wenn es ihrer Sache diene.
Hinsichtlich der Besuchsrechtsbeschränkungen der Cuban Five sagte Marcelli, diese stellten tatsächlich eine Art der Folter dar.
Das Mitglied der International Association of Democratic Jurists sagte, das Verteidigerteam sei ernsthaft an der Vertretung seiner Klienten gehindert worden, eine eindeutige Unvereinbarkeit, wie sie das Gremium selbst anerkannt habe.
Marcelli fügte hinzu, dass die Organisation, die er vertrete, die Beteiligung von Juristen als internationale Beobachter des Falles fördere und auch eine Konferenz zu der Angelegenheit vorschlage, auf der die Aspekte des Völkerrechts vertreten werden sollten.
Der Italiener erinnerte daran, dass 2005 ein Drei-Richter-Gremium des selben Berufungsgerichtes die Strafurteile aufgehoben und ein neues Verfahren angeordnet habe, ein Urteil, das dann 2006 durch eine 10:2 Abstimmung des gesamten Richtergremiums nach einem Einspruch der Staatsanwaltschaft revidiert worden sei.
Das Urteil, das in Übereinstimmung mit der UN-Arbeitsgruppe für Willkürliche Inhaftierungen eine neue Verhandlung bedeutet habe, hätte die U.S.-Behörden zur Freilassung der fünf Kubaner verpflichten müssen, doch sie seien hinter Gittern geblieben.

Deutsch: ¡Basta Ya!

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