Die neuen Regierungschefs halten das Schicksal der "Cuban Five" in Händen

http://www.youtube.com/watch?v=vqkLRMURUw4.

Inhaltsangabe der Sendung von ABC News vom 11. Dezember 2008
Von Josie Michel-Brüning, 17. Dezember 2008

Zuerst erinnert der Moderator an den Wandel, den Barack Obama während seiner Präsidentschaftswahlkampagne gegenüber Kuba angekündigt hatte. Viele Menschen betrachteten daher das Embargo als Hauptproblem Kubas, aber viele Menschen seien auch sehr besorgt um das Schicksal von fünf Männern, die in Kuba zu Helden geworden seien, "sie sind als die Cuban Five bekannt", die schon seit über einem Jahrzehnt in U.S.-Gefängnissen seien, und er kündigt die Reportage von Jeffrey Kofman über den Fall der Cuban Five an.
Sie beginnt mit dem Hinweis auf die noch fortbestehenden Probleme aus dem Kalten Krieg, zu denen noch immer die Isolation Kubas nach seiner nun fast fünfzigjährigen Revolution gehöre, aber darüber hinaus gebe es auch noch den Fall der "Cuban Five", von dem bisher nur wenige U.S.-Bürger Kenntnis hätten, während sie und ihre Verwandten in Kuba gefeierte Persönlichkeiten seien, seien sie in den USA wegen "Spionage" zu langen Gefängnisstrafen verurteilt.
Währenddessen werden Bilder von Demonstrationen zugunsten der fünf Kubaner sowohl in Kuba als anderswo eingespielt und riesige Plakate in den USA, eines auch aus Belgien gezeigt.
Beim Stichwort "Spionage" kommt Wayne S. Smith, der ehemalige Chef der U.S.-Interessenvertretung in Havanna während der Carter-Ära, zu Wort, der die Klischeevorstellung innerhalb der U.S.-Bevölkerung von Kuba aufgreift, wonach die Cuban Five selbstverständlich "Spione" sein müssten, wenn man sich den Fall jedoch genau ansehe, dann verstünde man, dass sie das eben nicht seien und dass die Art, wie sie behandelt worden seien, skandalös sei.
Dann werden die Fünf einzeln mit ihren Fotos und Namen als kubanische Agenten vorgestellt, gleichzeitig wird betont, dass die kubanische Regierung sage, dass sie nicht zur Spionage von U.S.-Regierungsgeheimnissen geschickt worden seien, sondern um die terroristischen Aktivitäten der Anti-Castrogruppen in Miami zu beobachten und die kubanischen Behörden davor zu warnen. Dazu werden Bilder der Zerstörung in kubanischen Hotels nach Bombenattentaten und Notambulanzwagen gezeigt.
Danach spricht Leonard Weinglass und sagt: "Als die U.S.-Regierung nichts dagegen tat, erst dann beschloss die Kubanische Regierung, dass die einzige Chance, ihre Tourismusindustrie zu schützen und wirtschaftlich überleben zu können, darin bestehe, diese Gruppen hinüberzuschicken, um jene Organisationen zu unterwandern" und Informationen zu sammeln, um die kubanischen Behörden warnen zu können. Weinglass erwähnt, dass die gesammelten Informationen dem FBI übergeben worden seien.

Danach wird folgende "Cuban Five Time Line" eingeblendet:

1998 wegen Verschwörung zu Spionage verhaftet (der Sprecher betont gleichzeitig nicht wegen Spionage, sondern wegen Verschwörung zu ...);
2001 von einer Jury in Miami verurteilt;
2005 wird die Verurteilung von einem Bundesberufungsgericht aufgehoben (der Sprecher betont, dass das Richtergremium befunden habe, die Verurteilung sei auf den starken Druck aus der exilkubanischen Gemeinde erfolgt);
2006 setzte das 11. Bezirksberufungsgericht von Atlanta das Urteil jedoch wieder in Kraft.

Daher befänden sich die "Cuban Five" nach wie vor in fünf verschiedenen Gefängnissen über die USA verteilt. Es wird eine US-Karte eingeblendet mit Markierungen für die jeweiligen Gefängnisorte, die aber nicht berücksichtigt, dass die Fünf inzwischen mehrfach in Gefängnisse an anderen Orten überführt wurden.
Jetzt wird eine Demonstration zugunsten der Fünf in Kuba eingeblendet und gesagt, dass die Kubanische Regierung in dem Fall der Cuban Five eines der mächtigsten Symbole für die Doppelmoral des U.S.-Kampfes gegen den Terror sehe. Daraufhin kommt Ricardo Alarcón, der Präsident der kubanischen Nationalversammlung, zu Wort: "Sie werden nur deshalb in U.S.-Gefängnissen gehalten," sagt er, "weil sie die rechtsradikalen Terrorgruppen in Südflorida unterwandert haben, die aber wiederum Einfluss auf die amerikanischen Behörden haben."
Darauf sagt der Sprecher, für die Amerikaner sei der Fall nur eine "Fußnote" in der turbulenten Geschichte beider Länder, aber für die Kubaner sei er ein bedeutsames Hindernis auf dem Weg in eine harmonische Zukunft.
Dann begrüßt der Moderator den Autor des Features Jeffrey Kofman aus Miami und fragt ihn, nachdem er die Vorbereitung der Petition der Cuban Five an den Supreme Court erwähnt hat: "Wann werden wir wissen, ob der Supreme Court übereinkommt, sich des Falls anzunehmen?" Kofman meint, das werde wohl nicht vor Juni 2009 bekannt gegeben, denn dem Supreme Court lägen so viele Fälle vor, und es sei noch unsicher, ob er beschließen würde, dass dieser Fall es "verdiene" vom Supreme Court wahrgenommen zu werden.
Der Moderator weist dann darauf hin, dass auf dem Karibischen Gipfel kurz zuvor Fidel Castro noch geehrt worden sei und man dort eine Änderung der US-Politik gegenüber Kuba verlangt habe, aber unabhängig von einer möglichen Änderung, fragt er, ob jetzt, nachdem in beiden Ländern ein Regierungswechsel stattgefunden habe, sich bald ein "Wandel am Horizont" abzeichne oder ob es noch zu früh sei, danach zu fragen.
Kofman antwortet, er glaube, es gebe hinsichtlich zweier Themen Anzeichen für Bewegung im Neuen Jahr, wenn der neue Präsident sein Amt antrete, zumindest für die Cubano-Amerikaner selber gehe es um dringende Angelegenheiten, weil man nach den verschärften Bestimmungen der Bush-Administration seine Verwandten in Kuba nur noch alle drei Jahre besuchen dürfe und wenn einem z.B. die kranke Mutter in Kuba sterbe, dürfe man nicht mehr zu ihr, wenn man sie schon ein Jahr zuvor besucht habe. Außerdem seien da ja noch die Einschränkungen für Geldüberweisungen nach Kuba.
Zum Schluss fragt der Moderator zu einer Einspielung von Szenen des Einzugs Fidel Castros in Havanna nach dem Sieg der Revolution Jeffrey Kofman nach den möglichen Feierlichkeiten in Kuba anlässlich des 50. Jahrestages ihrer Revolution.
Kofman glaubt, dass diese Feierlichkeiten wegen der vorangegangenen Hurrikane und den entsprechenden Schäden auf Kuba und der dort noch vorhandenen Not wohl eher bescheiden ausfallen würden.

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