CNN, 21. Februar 2013

Rep. McGovern [US-Abgeordneter der Demokraten] in der Delegation für die Freilassung von Alan Gross: Es ist Zeit für einen Wandel der US-Kuba-Politik

Es sind 1.177 Tage vergangen, seit der 63-jährige amerikanische Subunternehmer Alan Gross in ein kubanisches Gefängnis gesteckt wurde. Er verbüßt wegen Einführung verbotener Kommunikationsausrüstung in Kuba, ein Bestandteil des Programms des US-Außenministeriums zur Verbreitung von Demokratie, eine 15-jährige Strafe.
Eine der größten Delegationen von Kongressabgeordneten, die je auf der Insel zu Besuch war, war in dieser Woche in Havanna zur Befreiung von Alan Gross. Der kubanische Präsident Raúl Castro habe erklärt, dass Gross nicht als Spion betrachtet werde, doch sie weigerten sich, ihn freizulassen. Gross' Familie fürchtet, er habe Krebs. Sie möchte ihn nach Hause holen, um ihn untersuchen und eine Behandlung erfahren zu lassen.
Heute Morgen spricht auf "Starting Point" der Abgeordnete Jim McGovern (D-Mass.) [demokratischer Kongressabgeordneter aus Massachusetts] mit Soledad über die Bemühungen zur Befreiung von Gross.

Rush Transcript [Eilmitschrift]

O'BRIEN: Sie konnten eine kleine Weile mit Herrn Gross verbringen, wie geht es ihm? Welchen physischen und emotionalen Eindruck machte er auf Sie?

REP. JIM MCGOVERN (D), Massachusetts: Tatsächlich war es zwei Mitgliedern unserer Delegation erlaubt, Herrn Gross zu sehen: Senator Leahy und dem Kongressabgeordneten Chris Van Hollen, seinem Kongressabgeordneten. Sie sagen, er sei in ganz guter Verfassung, obwohl er offensichtlich davon irritiert sei, dass er noch immer im kubanischen Gefängnis ist und ihm nicht erlaubt wird, nach Hause zu gehen und seine Ehefrau, seine Familie und seine kranke Mutter zu sehen.
Daher sprachen wir die Angelegenheit gegenüber Präsident Castro an, der es mit dem Schicksal der Cuban Five zu verknüpfen schien. Dies sind die Kubaner, die wir hier in den Vereinigten Staaten gefangen halten. Aber sehen Sie, was wir notwendigerweise tun müssen, ist, denke ich, unsere gesamte Politik zu überprüfen und wir sollten es in einer formalen Struktur zusammenfügen.
Wo wir die Verhandlungen mit Kuba nach einer ganzen Auswahl von Angelegenheiten beginnen, einschließlich Alan Gross, doch wir müssen auch die Reisebeschränkungen verhandeln, wie wir mit dem Wirtschaftsembargo umgehen und einer ganzen Reihe von Dingen.
Aber dies ist der Moment, an dem wir uns nicht nur auf die Freilassung von Alan Gross zu bewegen können, sondern auch auf den Wandel unserer gesamten Politik.
O'BRIEN: Lassen Sie mich eine Frage stellen, weil sie sagten, als Sie eine Unterhaltung mit Raúl Castro führten, dass er versucht habe, Gross' Schicksal mit dem der Cuban Five zu verbinden. Klären Sie uns auf, wer sind die Cuban Five, und wie realistisch ist das? Sagen Sie, er würde tatsächlich als Geisel gehalten, um gegen jemanden, der eine Haftstrafe ableistet, ausgetauscht zu werden?

MCGOVERN: Gut, wir haben fünf Kubaner übers Land verteilt im Gefängnis, die angeblich spioniert haben, indem sie Informationen über die Aktivitäten von Cubano-Amerikanern hier in den Vereinigten Staaten nach Kuba weiterleiteten. Einer erhielt eine Strafe, die auch eine lebenslange beinhaltet.
Und was Präsident Castro zu sagen schien, war, dass dies gelöst werden müsse. Diese Leute verdienen seiner Meinung nach keine Gefängnisstrafe. Wir glauben nicht, dass Alan Gross im Gefängnis sein sollte.
Aber das liegt daran - unglücklicherweise - dass Alan Gross in diesem Netz gefangen ist, das aus dieser überholten Politik resultiert, einer Politik, die gescheitert ist, einer Politik, die wirklich ein Relikt des Kalten Krieges ist.

O'BRIEN: Also, ihn frei zu bekommen, wird nicht so einfach wie ein Austausch oder so schwierig, wie unsere Kubapolitik zu überdenken, was bedeutet, dass Mr. Gross über lange Zeit nicht befreit werden kann?

MCGOVERN: Gut, meine Hoffnung ist, dass wir, wenn wir anfangen, lieber früher als später formale Verhandlungen zu führen, können wir Mr. Gross viel schneller nach Hause bekommen. Aber, sehen Sie einmal, das Problem, das wir mit Kuba haben, ist nicht nur Alan Gross, es handelt sich um eine ganze Reihe von Dingen.
Und also - ich glaube, die Zeit ist reif für uns, unsere Politik neu zu bewerten. Wir sollten eine wohlüberlegte Politik betreiben. Wir sollten über eine Normalisierung der Beziehungen nachdenken und diese Barrieren abreißen, die Paranoia erzeugen, die in so schreckliche Fälle, wie den von Alan Gross resultiert.
Er sollte zu Hause sein, und wir übten soviel Druck wie möglich auf jeden kubanischen Offiziellen aus, um klar zu machen, das er entlassen werden sollte, aber ich glaube, wir müssen unsere Regierung ermuntern, sich für formalere direkte Verhandlungen mit den Kubanern einzusetzen, über die gesamte Bandbreite der Angelegenheiten.
Es sollte nicht nur um Alan Gross gehen. Unsere Probleme mit Kuba sind viel komplizierter. Wir müssen alles auf den Tisch legen.

O'BRIEN: Der Kongressabgeordnete Jim McGovern ist Demokrat aus Massachusetts. Es ist schön mit Ihnen zu sprechen, mein Herr. Vielen Dank.

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb, db)

(Quelle: CNN vom 21. Februar 2013)

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