Studenten geben eine Veranstaltung in der Columbia- Universität, um bei der Ausdehnung des Kampfes für die Befreiung der Cuban 5 zu helfen.

The Militant, Vorabdruck für die Ausgabe am 22. April 2013, 15. April 2013

Von Ruth Robinett

New York: "Wir können von den Fünfen eine Lektion für unseren eigenen Kampf, wie man aufrecht bleibt und sich nie beugt, übernehmen," sagte Randolph Carr, der Vorsitzende der Schwarzen Studentenorganisation bei der Eröffnung der am 29. März von Studenten organisierten Veranstaltung vor etwa 200 Leuten in der Columbia-Universität über den Kampf zur Befreiung der Cuban Five - Gerardo Hernández, Ramón Labañino, Antonio Guerrero, Fernando González und René González.
"Für mich ist die Geschichte der Fünf eine, die unglücklicherweise der Geschichte vieler Unbemerkter und Vergessener ähnelt, die da in amerikanischen Verliesen sitzen, warten und warten," sagte Carr, der auch Leiter der "Students Against Mass Incarceration" [Studenten gegen Masseninhaftierung] ist. "Wie die Fünf werden Leute in das Gefängnissystem gespült, mit welchen Mitteln auch immer, und gezwungen, sich unter dem Gewicht dieser Maschinerie zu beugen. Die Fünf sind in dieses System gespült worden und bleiben bis auf diesen Tag ungebeugt." Dann stellte er die Frage: "Was müssen wir von denen darüber lernen, wie man frei sein kann, die aufgrund ihrer politischen Einstellung gezwungen sind, in Käfigen zu leben?"
Die von acht Campus-Organisationen gesponserte Veranstaltung wurde auch von Dutzenden der Columbia-Studenten besucht. Zu den Sprechern gehörten Vertreter der "Caribbean Students Association" und der "Chicano Caucus" der Columbia-Universität, Martin Garbus, der leitende Anwalt der Fünf, Rodolfo Reyes, kubanischer Botschafter bei den Vereinten Nationen, Julio Escalona, venezolanischer Botschafter bei der UNO und Luis Rosa, ein puertoricanischer Unabhängigkeitskämpfer und früherer politischer Gefangener, der 19 Jahre in den USA hinter Gittern saß. Den Vorsitz hatte Nancy Cabrero, Präsidentin der "Casa de las Americas", und der Bürgerrechtsanwalt Michael Warren, der einen ausführlichen Überblick über die Machenschaften der US-Regierung lieferte.

'Kuba gibt der Solidarität Bedeutung'

Imani Brown, der für die "Caribbean Students Association" sprach, begründete, warum die Gruppe beschlossen habe, "solidarisch mit den Cuban Five und mit dem, für das sie stehen, zu sein."
Brown hob die Rolle und das Beispiel Kubas in der Karibik und darüber hinaus hervor. "In der Geschichte der Unabhängigkeitskämpfe und -bewegungen zur Beendigung des Regimes von Kolonialismus und Neokolonialismus weltweit, hat Kuba nicht gezögert, dem seine Unterstützung und strategische Partnerschaft zu leihen, was es als seine karibische und afrikanische Familie ansieht," sagte Brown, "angefangen von der Aussendung von Freiheitskämpfern für Angola, Kämpfer, zu denen auch drei der Cuban Five gehörten, sollte ich anmerken, um die südafrikanische Apartheid zu beenden, bis zur Gewährung von Stipendien an kubanischen medizinischen Fakultäten für den Rest der Kariben. Kuba hat den Idealen der Solidarität, Einigkeit und Unterstützung innerhalb seiner Gemeinde eine neue Bedeutung gegeben."
Hernández, Fernando González und René González nahmen teil an Kubas internationaler Kampfmission zur Verteidigung von Angola vor der eindringenden weißen Suprematistenarmee der Apartheid Südafrikas. Wie Hernández und Fernando González diente auch der kubanische Botschafter Reyes während der letzten Jahre dieser Mission von 1975-91, nachdem er am kubanischen Institut für fortgeschrittene Studien für Internationale Beziehungen seinen Abschluss gemacht hatte, wo auch sie studiert hatten, um Diplomaten zu werden.
"Wir waren keine Berufssoldaten," sagte Reyes. "Wir gingen als Freiwillige nach Angola, um die Apartheid zu bekämpfen und dem angolanischen Volk zu helfen, seine Souveränität zu verteidigen."
Fernando und Gerardo könnten an meiner Stelle gewesen sein," sagte Reyes. "Doch sie erklärten sich damit einverstanden, die Verantwortung für eine Mission zur Verteidigung der Würde, Souveränität und des Lebens des kubanischen Volkes zu übernehmen."
Als Fernando und Gerardo aus Angola zurück gewesen seien, merkte Reyes an, rüsteten konterrevolutionäre, paramilitärische Gruppen, die straflos von Südflorida aus operierten, zu einer Bombenanschlagskampagne in Kuba auf, die auf die Touristenindustrie der Insel gerichtet war, und führten auch andere Provokationen aus, um Washington in eine militärische Konfrontation mit Havanna zu ziehen. Die Mission der Fünf, sagte Reyes, sei die gewesen, die Revolution durch Sammeln von Informationen über die Aktivitäten und Pläne dieser rechtsradikalen Gruppen zu schützen.
In den Tagen vor der Veranstaltung organisierten Studenten eine erfolgreiche Kampagne für die Redefreiheit, um zu verhindern, dass die Universitätsverwaltung die Teilnehmerzahl von außerhalb des Campus' mit der Ausrede der "öffentlichen Sicherheit" auf 15 begrenzt. Die meisten, die teilnehmen wollten, konnten es auch aufgrund des Sieges der Studenten. Aber Dutzende, die nicht auf der RSVP-Liste *) standen, wurden von den Universitätsbeamten zurückgewiesen.
"Wir haben häufig Schwierigkeiten mit Veranstaltungen wie dieser, die sich um Dinge drehen, die Andere für kontrovers halten," sagte Brown, "aber das hindert uns nicht daran, über dieses wichtige Thema unsere Stimme zu erheben."

'Der Kampf für die 5, ist der Kampf für uns selbst'

"Ohne euch wäre ich nicht hier," sagte der frühere politische Häftling Rosa auf dem Treffen und forderte alle auf, sich für die Befreiung der Fünf und anderer politischer Gefangener auszusprechen, weil es den Gefangenen helfe zu widerstehen und sie zu schützen.
"Wenn wir davon sprechen ... politischen Gefangenen zu helfen, tun wir das nicht nur für sie," sagte Rosa." "Wir kämpfen bei dem Prozess auch darum, uns selbst zu befreien."
Er zitierte den puertoricanischen politischen Gefangenen Oscar López Rivera, der schrieb, dass die US-Regierung bestreite, sie habe politische Gefangene, um "ihre eigenen Bürger zu hintergehen, in dem sie glauben macht, sie kriminalisiere Abweichler nicht ... und um die Lüge aufrechtzuerhalten, sie sei der ultimative Verteidiger der Freiheit, Gerechtigkeit, Demokratie und Menschenrechte in der Welt." Am 29. Mai sei der 32. Jahrestag seiner Gefangenschaft in einem US-Gefängnis, betonte Rosa.
Rosa ermunterte die Teilnehmer, sich einer Demonstration am 1. Juni vor dem Weißen Haus in Washington, D.C., anzuschließen, um die Freiheit der Cuban Five zu fordern.
"Der Chicano Caucus der Universität von Columbia steht in Solidarität zu den Cuban Five und gegen jegliche Manifestation des korrupten Rechtssystems der Vereinigten Staaten", heißt es in einer Erklärung, die von David Luna und Gerardo Romo verlesen wurde. "Der Chicano Caucus sagt nein zu einem System, das eine gewisse Politik, Kultur, Hautfarbe - gesamte menschliche Leben und Überleben - als illegal einstuft. Die Freiheit der Cuban Five wäre nicht nur ein Schlag gegen die schweren Menschenrechtsverletzungen, die an ihnen begangen wurden. Sie wäre auch ein Schlag gegen ein System, das von der Gewalt und Entmenschlichung profitiert, die Immigranten und Farbige in diesem Land täglich erleiden."
Anwalt Garbus sprach über verschiedene Aspekte des Falles, einschließlich der Rolle der Medien, die eine vorverurteilende Pressekampagne durchführten und half, eine Umwelt der Einschüchterung zu nähren, einschließlich des Fotografierens der Gesichter und Autonummern der Geschworenen.
In der derzeitigen Phase konzentriere sich die juristische Verteidigung, sagte Garbus, auf den Aspekt der zum Zeitpunkt des Verfahrens unbekannten Machenschaften: Beweise, dass Dutzende von Journalisten, die über den Fall schrieben oder sendeten auf der Gehaltsliste der US-Regierung standen. Eine Antwort des Gerichts auf die Berufung der Verteidigung auf dieser Grundlage sei im April fällig, sagte er.
Der stellvertretende venezolanische Botschafter Escalona beendete das Programm und sagte, mit den Machenschaften der US-Regierung versuche man "die Kubanische Revolution vor Gericht zu stellen."
"Aber die Kubanische Revolution lebt und ist ein Beispiel, eine Inspiration für die Völker der Welt," sagte Escalona, "Kuba bleibt ein Beispiel der Würde in der Welt."
Finanzierungsorganisationen der Columbia University und des Barnard College waren die Caribbean Students Association, die African Students Organization, die Black Organization der Soul Sisters, Black Students Organization, Chicano Caucus, Haitian Students Association, LUCHA und Studenten gegen Masseninhaftierungen. Das Treffen wurde von Casa de las Américas, Popular Educational Project to Free the Cuban Five und der July 26 Coalition, einer Gruppe in Solidarität mit der Kubanischen Revolution, unterstützt.

*) Wikipedia: Die international gebräuchliche, aus dem Französischen stammende Schriftformel répondez s'il vous plaît (deutsch "bitte antworten Sie"), wird z.B. am Ende von formellen Einladungen verwendet.

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb, db)

(Quelle: The Militant vom 22. April 2013)

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