Realcuba's Blog, 8. Mai 2013

"Ich werde nur noch ein kubanischer Bürger und Patriot sein," sagt René González

René González Sehwerert hat nach dem Abreißen einer weiteren Mauer des Unrechts die Fortsetzung der Arbeit für die Freiheit seiner vier Brüder zu seiner Priorität erklärt.

Von Juana Carrasco - Juventudrebelde.cu

In einer Botschaft an die kubanische Jugend erteilt René González Sehwerert den weisen Rat: "Ihr solltet lernen, seine Geschichte zu lieben, intensiv zu studieren, insbesondere die Geschichte lernen, warum wir hier sind und warum wir dies weiter verteidigen müssen. Dies sind schwere Zeiten, zwar kompliziert, aber wir müssen uns in unsere Wurzeln vertiefen und die Jugend für das, was wir aufbauen, fit machen, denn es gibt nicht so viele andere Alternativen, und wir müssen dies verteidigen."
Er sagt dies, nachdem er 13 Jahre seines Lebens in unrechtmäßiger Gefangenschaft verbracht hat, womit er gemeinsam mit seinen vier Brüdern, die immer noch in den Verliesen des Imperiums sind, Geschichte machte.
Seit Montag, dem 6. Mai, kann er frei sprechen, denn er hat Schritte unternommen, seine US-Staatsbürgerschaft zu widerrufen.
"Wir konnten eine Mauer niederschlagen. - Ich weiß", sagte er, "dass ich hier im Plural sprach," denn es sei die Stärke der Fünf und die von deren Familien, die im Kampf mit Kuba und der internationalen Solidarität eins geworden seien, aber es gebe noch andere Mauern niederzureißen, und für René sei dies "die erste Verpflichtung."
Er tritt diese Phase der Schlacht mit gemischten Gefühlen an, in der er eine "absurde Art von Bewährung" hatte, in der die Änderung der Haltung der US-Regierung sich vollzieht, als er unglücklicherweise seinen Vater Candido verliert, und das ist der Katalysator für die Entscheidung von Richterin Joan Lenard, ihm im Austausch für seine Aufgabe der US-Bürgerschaft zu erlauben, in Kuba zu bleiben, was René schon mehr als einmal beantragt hatte.
"Aber ich denke, die Freude überwiegt, das Glück, hier zu sein, die Liebe der Menschen zu spüren, wenn ich auf der Straße bin und gleichzeitig zu wissen, dass es für meine Brüder einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt, eine Freude, die sie im Gefängnis erreicht. Die Vorstellung von meiner Wiedervereinigung mit meiner Familie ist Hoffnung für sie, sie stellt etwas dar, dass sie für möglich halten können. Und daher ist es wesentlich, dass ich mich diesem Kampf anschließe, er wird Priorität für mich haben. Wenn wir einmal diese ganze Angelegenheit von überwachter Freilassung hinter uns gelassen haben, können wir sehen, wie wir uns diesem Kampf anschließen können und unser Äußerstes dazu tun, damit am Ende der Gerechtigkeit Genüge getan oder dieses Unrecht korrigiert worden ist, denn jetzt kann dem Recht nicht genüge getan worden sein. Und sie werden zu uns zurückkehren."
Dies antwortet er auch auf die Frage, an was er in Kuba arbeiten wolle: "...Ich hatte noch keine Zeit, darüber nachzudenken, was ich von jetzt an tun werde." Doch er zögert nicht: "Meine Prioritäten sind unsere Brüder... weiter für ihre Freiheit zu arbeiten... und um diese Zuneigung vom Volk zu verdienen."
René erklärt einige Aspekte des Verfahrens: "Die Richterin räumte uns einen Zeitraum bis zum 16. ein. Was wir heute angingen, war der erste Schritt des Verfahrens, den Antrag auf Widerrufung der US-Staatsbürgerschaft zu stellen. Was noch bleibt, liegt bei ihnen, es ist ein Zertifikat, das sie aufgrund meines Antrags ausstellen werden und wenn das Dokument unterzeichnet ist, liegt es in den Händen der US-Regierung, des US-Außenministeriums, die Aufgabe [der US-Staatsangehörigkeit] zu akzeptieren. Sie sollten mir vor dem 16. ein Zertifikat über den Verlust meiner [US-] Bürgerrechte ausgestellt haben.
Wenn mir das Zertifikat einmal ausgehändigt worden ist, werde ich nur noch ein kubanischer Bürger und Patriot sein," und seine Brust schwillt, er lächelt und drückt liebevoll die Hand Olgas, seiner Ehefrau, die ebenfalls lächelt.
Es ist eine lange Geschichte, und irgendwie ist das kubanische Volk damit verbunden. Er spricht von der Verhaftung der Cuban Five, dem Verfahren, von der Härte des Gefängnisaufenthalts, die ursprünglich bis zum Äußersten getrieben wurde, um sie zu zerbrechen, und über zwei Jahre dauerte, bevor das "lange mit Unregelmäßigkeiten durchsetzte Verfahren begann, in dem die Staatsanwälte einfach ihre Gesetzmäßigkeit vergaßen und willkürlich handelten."
Es war ein Test, dem sich jeder mit den ihm eigenen Ressourcen entgegenstellte: "Ich mit meiner Gymnastik, Antonio, wie man weiß, mit seiner Malerei, Ramón mit seinem Sport, Fernando studierte und Gerardo mit seinem Humor, der sich über jede Tragödie erhebt, aber gleichzeitig können wir nicht das Leiden vergessen, die Möglichkeit, im Gefängnis zu sterben.
"Es mag ein harter Prozess sein, aber meine Anwesenheit hier zeigt, dass man es schaffen kann. Man muss dem mit all' der Moral begegnen, die uns durch unser Aufwachsen hier gegeben wurde, und die wir verteidigen müssen."
René betont, was er für ein sehr wichtiges Element gegen die Staatsanwälte und die Gefängnisinsassen hält, die "uns als Menschen der Würde erlebten, der Würde, die dieser Kampf ausstrahlt, wir befanden uns außerhalb des Gefängnisstatus', und das erlaubte uns, den Fünfen, diese Phase ohne Probleme zu überstehen, in den meisten Fällen sogar mit dem Respekt der Gefängniswärter.
Es ist ein Kampf, es ist eine schreckliche Erfahrung, aber eine, mit der man, wenn man es versucht, fertig werden kann. Was zählt, ist dass es jetzt 15 Jahre sind, multipliziert mit 4 sind es 60 und mit meiner insgesamt 75 Jahre der Ungerechtigkeit, Jahre, die fünf kubanischen Familien geraubt wurden, fünf Kubanern, die hier sein sollten, und ich glaube, dass es wichtig ist, dies nicht zu vergessen. Was noch wichtiger ist, ist dass wir weiter für ihre Rückkehr kämpfen müssen. Sie werden standhalten, sie werden nicht zerbrechen, aber wir müssen sie nach Hause holen."
René dankte für die "überwältigende Solidarität" und bedauerte, dass sie nicht in der Lage seien, alle Briefe zu beantworten, die sie so sehr unterstützten und berührten. "Verzeiht uns, dass wir nicht antworten," und er sagt dem kubanischen Volk, dass er die gleichen Wesenheiten fühle: Solidarität, Geist und immer Liebe. Und Obama wünscht er "allen Mut, den Sie brauchen, um Gerechtigkeit zu üben."
"Was fehlt der Solidaritätskampagne," fragte ein Reporter besorgt darüber, ob es gelingt, die Rückkehr aller zu erreichen. "Nur eine Sache fehlt: dass die gesamte [US]-amerikanische Gesellschaft, die Menschen, wissen, dass uns die Regierung ins Gefängnis warf, um ihre Terroristen zu verteidigen, und dass sie eine Richterin zwang, zu mir zu sagen: Terrorismus ist schlecht, aber sie haben kein Recht, ihn hier zu bekämpfen ...
Bei jeder Gelegenheit, die [US]-amerikanische Gesellschaft zu erreichen, tut es, weil sie wissen muss ..."

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb, db)

(Quelle: Realcuba's Blog vom 8. Mai 2013)

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