Vorwort von Noam Chomsky zu dem Buch "Voices of the other side: An oral history of Terrorism against Cuba" [Stimmen der anderen Seite: Eine mündliche Geschichte über den Terrorismus gegen Kuba] von Keith Bolender

CubaSi, das vierteljährlich erscheinende Magazin der "Cuba Solidarity Campaign" in Großbritannien veröffentlicht in seiner Sommerausgabe vom 29. Juli 2010 exklusiv den Vorabdruck eines Artikels des US-Akademikers Noam Chomsky.
Die Cuba Solidarity Campaign erhielt dessen Druckerlaubnis. Der Artikel ist gleichzeitig das Vorwort zu einem neuen Buch von Keith Bolender, "Voices of the other side: An oral history of Terrorism against Cuba"[Stimmen der anderen Seite: Eine mündliche Geschichte über den Terrorismus gegen Kuba, Anm. d. Ü.], das im August 2010 erscheint. Der Autor führt darin die Geschichte der Gewalt und der oft grotesken Reaktionen der US-Regierungen auf ihren kleinen, aber trotzigen Nachbarn aus.
Keith Bolender wird mit diesem Buch im September 2010 auf Lesereise gehen.
Die ersten und letzten Absätze des 3.000 Wörter umfassenden Artikels werden im Folgenden wiedergegeben.

"Vielleicht war das Verblüffendste an Washingtons Krieg gegen Kuba, seit es sich 1959 zu befreien wagte, der Wahnsinn, mit dem er geführt wurde. Kennedys Schweinebuchtinvasion kurz nach seinem Amtsantritt wurde von einer ‚Hysterie' beherrscht, ´so bezeugte es Verteidigungsminister Robert McNamara später vor der Kirchenkommission des Senats. Auf dem ersten Kabinettstreffen nach der fehlgeschlagenen Invasion sei die Atmosphäre ‚fast grausam' gewesen, berichtete Unterstaatssekretär Chester Bowles, als er ‚eine beinahe außer sich geratene Reaktion wegen eines Aktionsprogramms' schilderte. Die Kernkomponente dieses ‚Aktionsprogramms' war ein umfangreicher terroristischer Krieg. Robert Kennedy, der für die Aufgabe der Koordinierung der massiven Kampagne des internationalen Staatsterrorismusses verpflichtet wurde, erklärte wiederholt, der Sturz der kubanischen Regierung habe ‚die oberste Priorität der Regierung der Vereinigten Staaten, alles andere ist zweitrangig, weder Zeit, Geld, Anstrengungen noch Arbeitskräfte sollten gespart werden.' ...
Die ‚eigentliche Kolonie' erreichte 1959 ihre echte Befreiung, abgesehen von seinem Ostgebiet. Und innerhalb von Monaten begann der Angriff mittels Waffengewalt und wirtschaftlicher Strangulierung, um die Einwohner ;dieser infernalischen kleinen Republik' zu bestrafen, die den rassistischen Expansionisten Theodore Roosevelt so verärgert hatten, wie er wütend erklärte, als diese weiter rebellierte und dabei nicht erkannte, dass wir selbst sie freigelassen hätten, ‚dass ich seine Bevölkerung vom Antlitz der Erde streichen möchte'. Und bis auf den heutigen Tag weigert sie sich zu begreifen, dass ihre Rolle darin besteht, ihren Herren zu dienen und nicht darin, die Unabhängigen zu spielen.
Die wertvolle folgende Studie ermöglicht es uns zum ersten Mal, die Stimmen der Opfer des von den Kennedy-Brüdern in Gang gesetzten internationalen Terrorismusses zu hören, ein bemerkenswerter Kommentar zu der herrschenden Kultur des Imperialismusses in den USA und bei ihren westlichen Alliierten."

Noam Chomsky, 25. Dezember 2009

Deutsch: ˇBasta Ya! (jmb),

Zurück