John Cavanagh schickt Präsident Obama einen Brief

John Cavanagh ist der Direktor vom "Institute for Policy Studies (IPS)" [Institut für Politische Studien] in Washington, D.C. Er erhielt seinen "Bachelor of Arts" [ersten Hochschulabschluss] vom "Darmouth College" und seinen "Masters in Public and International Affairs" [Master-Abschluss für Öffentliche und internationale Angelegenheiten] von der Princeton Universität. Er arbeitete als internationaler Wirtschaftsexperte (1978-1981) für die "United Nations Conference on Trade and Devevelopment" [UN-Umweltkonferenz] und (1981-1982) für die "World Health Organisation" [Weltgesundheitsorganisation]. Er leitete (1983-1997) das "Global Economy Project" der IPS [Weltwirtschaftsprojekt]. Er ist Mitverfasser von 10 Büchern und zahlreichen Artikeln über Weltwirtschaft, einschließlich "Development Redefined" [neudefinierte Entwicklung]. Das gemeinsam mit Robin Broad verfasste Buch, "How the Market Met Ist Match" (2008, Paradigm Publishers) ["Wie der Markt seinen Meister fand"] half 1995, das Internationale Forum zu Globalisierung einzurichten und das in den Netzwerken gegen das nordamerikanische Freihandelsabkommen aktiv geworden ist. Er arbeitet eng mit dem "Progressive Caucus" [fortschrittlichen Fraktionssitzungen] im US-Kongress und der internationalen Abteilung des Verbundes der US-Gewerkschaften, der "AFL-CIO" zu gesellschaftlicher Verantwortung und internationalen Arbeiterrechten zusammen. John Cavanagh ist zurzeit im Vorstand der Direktoren des "International Forum on Globalization", des "International Labor Rights Forum" und des "ProgressiveCongress.org".

5. Januar 2014

President Barack Obama
The White House
Washington, DC

Sehr geehrter Präsident Obama,

am 19. Dezember trafen Sie eine kühne Entscheidung, die für die davon betroffenen Menschen sowohl moralisch richtig war als sie auch ein markantes und außerordentlich bedeutsames Zeichen für Gerechtigkeit setzte. Sie wandelten die Strafurteile von 8 Menschen um, die seit mindestens 15 Jahren wegen Drogendelikten inhaftiert waren. Bei diesem Akt ließen Sie ihnen sowohl Gerechtigkeit angedeihen als sie damit auch eine noch bedeutsamere Aussage über die Ungleichheit in dem Rechtssystem machten.

Sie haben jetzt eine ähnliche Gelegenheit, Strafurteile für vier Personen umzuwandeln, auf die man sich als die "Cuban Five" bezieht. Ihre Namen sind: Gerardo Hernández, Ramón Labañino, Antonio Guerrero and Fernando González. (Der Fünfte, René González, wurde kürzlich nach Ableistung seiner Strafe aus dem Gefängnis entlassen.)

Wenn Sie so handelten, täten Sie wieder zwei Dinge, Sie sprächen sowohl einen Fall von ungerechter Verurteilung an, als auch, dass Sie die Tür zu einem neuen Kapitel in den Beziehungen der USA zu Lateinamerika öffneten, indem Sie einen wichtigen Schritt in Richtung einer Wiedereinsetzung der Beziehungen zu einem wichtigen Nachbarn unternähmen. Mein Kollege beim IPS, Saul Landau, der Kuba besser kannte als irgendein anderer US-Experte ist im September verstorben, nachdem er jahrelang sowohl für die Freiheit der Cuban Five als auch die Wiedereinsetzung der Beziehungen zwischen den USA und Kuba gearbeitet hatte. Sauls Arbeit im Fall der Cuban Five wies auf eine schreckliche Doppelmoral der US-Politik hin. Auf der einen Seite basiert ein großer Teil unserer Außenpolitik auf dem Kampf gegen den Terrorismus, auf der anderen Seite inhaftierten wir fünf Kubaner, die die tatsächliche Bedrohung durch den Terrorismus auf dem Boden der USA der US-Regierung darlegten. Das ist falsch, und Sie können diesen Fehler beenden, indem Sie die verbleibenden vier, die immer noch in US-Gefängnissen sitzen, freilassen.

Eine solche Aktion löste fast mit Sicherheit eine positive Reaktion in Kuba aus. Kürzlich hat die kubanische Regierung klar gemacht, dass sie an einer Lösung im Fall von Mr. Gross interessiert ist. Präsident Obama, ich glaube, es ist Zeit für einen konstruktiven Dialog zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba, und zwar auf der Grundlage gegenseitigen Respekts, um eine humanitäre Lösung im Fall von Alan Gross und im Fall der Cuban Five zu finden, Sie können das!

Ich habe Kuba 1979 als Student der Princeton Universität in einem der ersten Austausche zwischen unseren beiden Ländern besucht. Ich habe auf der Reise eine Menge gelernt. Kuba, wie auch unser eigenes Land, ist nicht frei von Fehlern, aber wir können eine Menge voneinander lernen, und wir können alles gewinnen, wenn wir Schritte zur Wiedereinsetzung der Beziehungen unternehmen.

Genau wie Sie am 19. Dezember handelten, um einen Fehler zu korrigieren, bitte ich Sie, noch einmal so zu handeln und die Cuban Five zu entlassen.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Viele Grüße

John Cavanagh
Director, Institute for Policy Studies
Washington D.C.

Deutsch: ¡Basta Ya! (jmb, db)

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