Ausschnitt aus einem Brief von Antonio Guerrero an Geoff Bottoms:

[...] Im andauernden Kampf für unsere Freiheit, erheben sich viele Stimmen in vielen Ländern. Die Zahl der Menschen, die sich in Solidaritäts-Komitees versammeln, steigt sprunghaft. Die vielen, vielen Briefe, die wir jede Woche erhalten, sind ein Maßstab dieser Solidarität.

Inzwischen warten wir auf den Höhepunkt unseres Berufungsverfahrens, das bereits beim Bundesgericht in Atlanta beantragt ist. Während wir warten, wird unsere Entschlossenheit, den Bedingungen unserer Unterbringung zu widerstehen, nur stärker, und unsere Überzeugung, dass wir letztendlich siegen, festigt sich mehr und mehr.

In diesem Sommer hatten wir die Gelegenheit, die Besuche mehrerer Familienmitglieder zu genießen. Aber während wir mit den Personen zusammen waren, denen der Besuch erlaubt wurde, waren unsere Gedanken nie weit entfernt von der unmoralischen und ungerechten Entscheidung, Adriana und Olguita das Besuchsrecht zu verweigern, die seit fast fünf Jahren daran gehindert werden, ihre Ehemänner zu sehen, und was die kleine Ivette hindert, mit ihrem Vater Kontakt zu bekommen.

Hier im USP Florence hat die Verwaltung die gesamte Liste der Freunde abgelehnt, die ich für meine Besuchsliste beantragt hatte, und zwar mit dem Argument, ich hätte sie vor meiner Haft nicht gekannt und darum dürfen sie mich nicht besuchen. Beweisen nicht all die Briefe, die wir ausgetauscht haben, und die Tatsache, dass diese Leute sich mit meiner Familie getroffen haben und Teil von ihr wurden, unsere Freundschaft?

Aber wir wissen mit jedem Tag, der vergeht, dass es eine Zeit geben wird wo all diese willkürlichen und sinnlosen Ungerechtigkeiten der Vergangenheit angehören werden, und wenn dieser Tag kommt, wird das einzige woran wir uns erinnern, das Sonnenlicht der Freundschaft sein, das in diesen schweren Zeiten auf uns scheint, und wir werden uns auch an die feste Entschlossenheit erinnern, gemeinsam für eine bessere Welt zu kämpfen.

Hasta la victoria siempre!

Ich möchte noch ein Gedicht anfügen, das ich für meinen Bruder René geschrieben habe, als seine Tochter Ivette ein Jahr alt wurde.

ICH WEISS

Ich weiß,
dass, wenn sie ihm den blauen Himmel wegnehmen,
er sich nur an die Farbe ihrer Augen erinnern muß,
um glücklich zu sein

Ich weiß,
dass, wenn sie ihn in völlige Finsternis werfen,
er sich nur an ihre Haare erinnern muß,
um glücklich zu sein.

ich weiß,
dass, wenn sie ihm eine grausame Trennung aufzwingen,
er sich nur an ihr Lachen erinnern muß,
um der glücklichste Mann zu sein.

Deutsch: ¡Basta Ya!

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