Der Patensohn von Leonard Peltier bezeichnet die Cuban Five als Krieger

Der Patensohn des als politischer Gefangener eingesperrten Indianers Leonard Peltier hat letzte Woche als Botschafter des guten Willens für die "American Indian Movement" (AIM) [Amerikanische Indianerbewegung] Kuba besucht. Daniel Yang, dessen Mutter Chippewa und dessen Vater Laote ist, kam auf die Insel, um Fidel und dem kubanischen Volk eine Adlerfeder zu überreichen - die höchste Auszeichnung, die AIM verleihen kann. Es war das erste Mal, dass sie einem Staatsoberhaupt verliehen wurde. Leonard Peltier, der seit 28 Jahren für etwas, von dem jeder weiß, dass er es nicht getan hat, im Gefängnis sitzt, schickte Fidel eines seiner Gemälde. Radio Havana Cuba sprach mit Daniel Yang über dessen Unterstützung der fünf kubanischen politischen Gefangenen, die in den Vereinigten Staaten eingekerkert sind.

[Bernie Dwyer] Wie haben Sie von den Fünf erfahren, wo doch die US-Mainstream-Presse nicht darüber berichtet hat?

[Daniel Yang] Als Patensohn eines politischen Gefangenen, der seit 28 Jahren für ein Verbrechen einsitzt, das er nicht begangen hat, ähnlich wie die Fünf, mit ähnlichen Verfahren, in denen Beweise manipuliert und Lügen erzählt wurden, habe ich durch die Bewegung und durch ihn [Leonard Peltier] sofort davon erfahren. Auch in den Universitäten gibt es erhebliche Unterstützung für die Fünf. Es sind Leute in die Universitäten gegangen, sodass die Jugend darüber bescheid weiß, auch wenn die Regierung versucht, es aus den Medien herauszuhalten, damit die Bürger und der Rest der Welt nichts davon erfahren. Wir finden einen Weg. Es werden Informationen über die Fünf vermittelt.

[BD] Haben Sie mit irgend einem von ihnen irgend einen Kontakt gehabt?

[DY] Habe ich nicht. Ich hoffe, sie möglicherweise zu besuchen. Sobald ich zurück bin, werde ich ihnen schreiben und von den Treffen mit den Familien berichten, aber ich freue mich darauf, mit allen Fünfen eine Enge Beziehung einzugehen. Als Patenkind von Leonard, von Leonard Peltier, weiß ich, wie schwer es ist, eingesperrt zu sein, wenn du weißt, dass du unschuldig bist, und gleichzeitig weißt, dass du schuldig bist, nur weil du für dein Volk gekämpft hast, und dein Volk geschützt hast; darum hoffe ich, dass wir eine Beziehung aufbauen können, und hoffentlich kann ich bei ihnen sein, wenn sie möglichst bald aus dem Gefängnis kommen.

[BD] Als junger Mensch, der sein Leben lang seines Patenonkels beraubt ist, was halten Sie von der Situation des einen Gefangenen, der sein fünfjährige Tochter nicht mehr gesehen hat, seit er vor knapp fünf Jahren verhaftet wurde?

[DY] Was die US-Regierung versucht ist, diese Männer zu brechen, diese Krieger, aber glücklicherweise ist das nicht möglich. Es hat einen Grund, dass diese Männer dort sitzen. Es ist, weil sie Revolutionäre sind; sie sind Krieger, die für ihr Volk kämpfen. Sie sind die stärksten aller Menschen, sodass es für die US-Regierung unmöglich sein wird, sie zu brechen. Allerdings ist es in solchen Fällen so, dass nicht die am meisten leiden, die eingekerkert sind. Es sind ihre Familienmitglieder und Freunde. Ich weiß, neulich ist Leonards Mutter verstorben und ihm wurde nicht erlaubt, der Beerdigung beizuwohnen, etwas Heiliges für unser Volk, etwas Heiliges für jedes Volk. Wir müssen sofort fordern, dass allen Familienmitglieder erlaubt wird, bei ihnen zu sein.

[BD] Ich glaube Sie stimmen mir zu darin, dass die große Solidarität, die um die Welt geht, ein großer Trost für sie ist, zu wissen, dass draußen Menschen für sie kämpfen.

[DY] Ein großer geistiger Führer unseres Volkes, Matthew King, hat einmal gesagt, das schlimmste in der Welt ist es, sich zu erinnern, wie es war, als du noch frei warst, und noch schlimmer ist es, wenn du vergißt, dass du jemals frei warst. Die Solidarität läßt sie wissen, dass man sich an sie erinnert. Legale Wege verschließen sich mehr und mehr und in Leonards Fall, wie auch dem der Fünf, ist das Rechtssystem der US-Regierung nicht fair. Sie versuchen, diese Männer im Gefängnis zu halten. Der einzige Weg, diese Männer zu befreien, ist durch die Solidarität, nicht nur von Kubanern, nicht nur von amerikanischen Indianern, sondern von Menschen aus aller Welt.

Deutsch: ¡Basta Ya!

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