Aus dem Workers World Nachrichtendienst, gedruckte Ausgabe in "Workers World Newspaper"
vom 9. Oktober 2003

HISTORISCHES TREFFEN IN HARLEM: "KUBA SPRICHT FÜR SICH SELBST."

von Minnie Bruce-Pratt, New York

Mit Solidarität und Kampf ist alles möglich - angefangen von der Beendigung der Apartheid in Südafrika über die Befreiung der fünf Kubaner bis zur Erschaffung des Sozialismus. - Das war die Botschaft am 27. September auf einer Versammlung unter dem Motto: "Kuba spricht für sich selbst". Eine begeisterte Menge von 600 Leuten füllte die Kirche von Intercession in Harlem, New York, an einem Abend mit dem kubanischen Außenminister, Felipe Perez Roque.

Zu Beginn des Programms schwang die multinationale Menge, die verschiedene Generationen in sich vereinte, kubanische Fahnen und skandierte, "Cuba si, bloqueo no!" Die US-Regierung versucht seit über 40 Jahren, das revolutionäre Kuba mit Embargo und Blockade zu erdrosseln.

Mit einem farbenfrohen Banner, mit dem im inneren des Heiligtums "Free the Cuban Five" gefordert wurde, hieß Rev. Canon Fredrick B. Williams die Versammlung in seiner Kirche willkommen. Sie steht sowohl für Harlem als auch für Washington-Feierlichkeiten zur Verfügung, in denen sich die Ursprünge der gemeinsamen Freiheitskämpfe Kubas und der afrikanischen Amerikaner, die von Latinos und anderen in den Vereinigten Staaten unterdrückten Gruppen widerspiegeln.

Dieses Leitmotiv der Solidarität wurde im Verlauf des Abends mehrfach wiederholt. Moderator Harry Belafonte, legendärer afro-amerikanischer Künstler und engagierter Kämpfer für soziale Gerechtigkeit, schritt zusammen mit der Komoderatorin Jane Franklin ans Mikrophon und verkündete: "Wir sind hier, um unsere Solidarität mit den Fünf Kubanern zu demonstrieren!"

Die fünf Kubaner sind....[..]

Das Stadtratsmitglied von New York, Jose Rivera aus der Bronx erhob seine Finger zum Friedenszeichen und sagte bei der Unterstützung Kubas habe er die Zustimmung seines ganzen Bezirks. Er dankte dem kubanischen Volk für seine Hilfe im erfolgreichen Kampf für Puerto Rico, in dem es gelang, Vieques von der US-Marine zu befreien.

Gloria La Riva, die Koordinatorin des Komitees zur Befreiung der fünf Kubaner und Organisatorin der ANSWER-Koalition (Act Now to Stop War and End Racism) [Handle jetzt zur Beendigung von Krieg und Rassismus], betonte, dass die Verfolgung der fünf Kubaner ein offener Angriff auf Kuba ist. Sie sagte, dass sich deren Schicksal in den nächsten Monaten entscheiden würde.

Gerardo Hernández, Ramón Labañino, Fernando González, Antonio Guerrero und René González wurden früher schon 17 Monate lang in Isolationshaft festgehalten. Jetzt wird ihnen [zweien von ihnen: Gerardo und René] das Besuchsrecht ihrer Angehörigen verweigert. [genauere Information dazu in anderen Beiträgen dieser web site]

Eine Petitionskampagne mit der Forderung an Präsident George W. Bush, die Fünf freizulassen ist unterwegs. La Riva rief auch zur finanziellen Unterstützung und zu Unterschriften für eine ganzseitige Anzeige in der New York Times auf. Sie merkte an, dass Drei der Fünf in Angola gekämpft hätten, im Kampf gegen die Apartheid in Südafrika und bemerkte, "Es ist der Kampf des Volkes, der von je her politische Gefangene befreit hat."

Eine neue Generation von Aktivisten salutierte Kuba. Zu der gehörte Monifa Bandela von Black August [Schwarzer August]. Das ist eine Gruppe junger Organisatoren, die politische Aktionen mit kulturellem Bewusstsein verbindet, besonders mit ihren Hip-Hop-Projekten bringen sie US-amerikanische und kubanische Hip-Hop-Künstler zusammen. Bonnie Massey sprach über die Venceremos-Brigade, die den Bann für Kubareisen seit 1969 durchbrach.

Kubas Engagement in der Gesundheitsvorsorge für alle Menschen durch die Ausbildung einer neuen Generation medizinischer Arbeiter wurde von Alice Hernández von IFCO/Pastors for Peace gewürdigt. Diese Gruppe organisierte 14 Karawanen mit Versorgungsgütern nach Kuba, mit denen sie das Reise- und Handelsverbot durchbrach. Hernández, eine Erzieherin und Parteisekretärin der Nationalistischen Partei von Puerto Rico, hob hervor, dass über 500 Stipendien im Wert von mehr als 100 Millionen Dollar an junge Leute vergeben werden, die in Kuba Medizin studieren möchten.

Graciano Matos von U.S. Cuba Youth Exchange [Jugendaustausch zwischen USA und Kuba] berichtete, dass die dritte und letzte Austauschaktion die größte war. Fast 300 junge Leute aus 23 Staaten nahmen daran teil. Viele von ihnen waren bei der Veranstaltung am 27. September anwesend.

PEREZ ROQUE MOBILISIERT UNTERSTÜTZUNG FÜR DIE FÜNF KUBANER

Außenminister Perez Roque eröffnete seine Rede mit dem besonderen Dank für die Solidarität der Menge mit den fünf Kubanern. Er sagte die Fünf hätten gehandelt, "um US-Bürger und kubanische Bürger vor dem Tod durch Terrorakte zu bewahren."

Er bat um die Fortsetzung des Engagements zur Beendigung der US-Blockade gegen Kuba. Er merkte an, dass die Blockade, der Ausschluss vom Handel mit Kubas nächstem Nachbarn und die Verhinderung von Tourismus, sein Land über 72 Milliarden Dollar in über 40-jährigem Handel gekostet habe. Kuba hat ein hervorragendes Gesundheitsvorsorgesystem, dessen Forscher den einzigen Impfstoff der Welt gegen Meningitis herstellten, aber die Blockade verhindert dessen Verkauf. Eine Abstimmung der Vereinten Nationen zur Beendigung der Blockade ergab 173 zu 3 Stimmen. Die drei Stimmen dagegen waren von den Vereinigten Staaten, Israel und den Marschall-Inseln. Die Vereinigten Staaten verboten die Maßnahme im Sicherheitsrat endgültig.

Perez Roque zählte viele Vorteile Kubas auf. Zu den schlagendsten Beweisen dafür gehörten: die durchschnittliche Lebenserwartung von 76 Jahren und die Säuglingssterblichkeit von nur 6 unter 1.000 Lebendgeborenen. Dies steht im Vergleich zu einer Säuglingssterblichkeit von 15 in Washington D.C., der Hauptstadt der Vereinigten Staaten und von 23 in deren afro-amerikanischem Stadtteil.

Er erörterte den massiven kubanischen Aufwand zur technischen Versorgung und medizinischen Personalbetreuung und der Ausbildung für die armen Entwicklungsländer der Welt. Vierzigtausend Ingenieure, Ärzte und Professoren aus anderen Ländern machten kürzlich ihren Ablschluss an kubanischen Schulen. Dreißigtausend von ihnen kamen aus Afrika.

Es gibt 200.000 Kubaner, die als Lehrer und Techniker in 130 Ländern ihren Dienst tun, und 4.000 kubanische Ärzte arbeiten in den ländlichen Gebieten von 20 Ländern.

Perez Roque löste den größten stehenden Applaus aus, als er in Erinnerung rief, dass "2000 Kubaner im Kampf gegen Apartheid und Kolonialismus starben. Wir waren der Sache treu ergeben und vergossen unser Blut nicht, damit Kuba irgend eine Ölquelle bekäme.

Wir kämpften und starben nicht, damit Kuba Besitzer von Diamantminen in Südafrika würde. Als der Kampf vorüber war und die Kubaner zurückkehrten, nahmen sie nur die Erinnerung an unsere Toten mit."

In seiner offiziellen Rede vor den Vereinten Nationen am Tag zuvor hatte Perez Roque gefragt, "Muss die Besetzung des Iraks aufhören?" Und er antwortete: "Ja, das muss sie. Und je eher, je besser... Müssen die Iraker in Ruhe gelassen werden, um frei ihre eigene Regierung und ihre eigenen Institutionen zu schaffen und freie Entscheidungen über ihre natürlichen Ressourcen zu treffen? - Ja. - Sie sind dazu berechtigt - und sie werden den Kampf nicht aufgeben, bis sie ihr Ziel erreicht haben."

Deutsch: ¡Basta Ya!

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