MIAMI FBI terrorist CONNECTION

 

Jean-Guy Allard

XIV.

ES WAR IM KARNEVAL

Pesqueras Toleranz ermöglichte es Miami-Cubano-Amerikanern mit krimineller Vergangenheit, wie dem wegen Mordes in Mexiko gesuchten Gaspar Jiménez, in Panama mit etlichen Kilo Sprengstoff wieder aufzutauchen, um dort das Audimax in die Luft zu sprengen ....
"Es war im Juli, zur Karnevalszeit ..."im Sessel ihres Wohnzimmers im Apartment in Ost-Havanna sitzend erinnerte sich Lisset Díaz. Man sah es ihrem Blick an, dass die Erinnerung an diese Augenblicke schmerzlich war, obwohl seitdem drei Jahrzehnte vergangen waren. Lisset war erst 8 Jahre alt, als Gaspar Jiménez und zwei seiner Komplizen ihren Vater am 23. Juli 1976 töteten.
Sie fuhr fort: "Mein Papa sollte nach fünf Jahren in Mexiko in zwei Tagen nach Kuba zurückkommen und er sollte uns abholen, meine Mama und mich ... Wir feierten gerade Karneval im Stadtviertel und tanzten ... als einige Freunde meines Vaters auftauchten. Als ich sie sah, sagte ich sofort: 'Mein Vater ist hier!' Sie fragten: ‚Wo ist Deine Mama?' Meine Mama saß gerade mit einigen Nachbarn zusammen. Sie gingen zu ihr und berichteten die Neuigkeiten, aber ohne ihr die grausamen Einzelheiten zu erzählen, und wir gingen nach Hause ...
Ich erinnere mich, dass ich so tat, als ob jemand am Fenster wäre und sagte, "Da ist mein Papa!" Aber als wir ankamen, schickten sie uns Kinder mit einem Nachbarn weg, der Psychologe war ...
Alle kamen zu uns nach Hause ... und in diesem Moment erinnere ich mich an all die Aufregung, das Gezeter, das Weinen - ich erinnere mich, wie ich am Morgen einem Nachbarjungen, der in meinem Alter war, die Geschichte erzählte und dann erzählte er mir ... ich erinnere mich, dass ich mich in den Schlaf weinte, bis sie uns am nächsten Tag aufweckten und uns Kinder riefen, um uns die Nachricht zu unterbreiten ...."
An diesem schrecklichen Tag, dem 23. Juli 1976 verließ Daniel Ferrer, der Konsul von Kuba in Mérida, Quintana Roo, um vier Uhr nachmittags sein Büro, um dem Facharbeiter aus der Fischindustrie D'Artagnan Díaz Díaz zu helfen, bei der Reparatur seines Autos zu helfen. Die beiden fuhren den honigfarbenen Dodge des Diplomaten zum Wirtshaus an der Calle 54-A, wo sie einen Freund treffen wollten, der das Auto reparieren sollte.
Als sie aus dem Fahrzeug ausstiegen, erschien plötzlich ein anderes Auto, zwei mit Pistolen bewaffnete Männer sprangen heraus und innerhalb von Sekunden waren die Waffen auf Ferrer und Diaz gerichtet.
Der Konsul, der schon mehrere bedrohliche Situationen und einen versuchten Autobombenanschlag überlebt hatte, reagierte instinktiv, stieß einen der Angreifer weg und rannte in das Wirtshaus, wobei er Stühle und Tische umstieß und schrie, um die Anwesenden zu alarmieren und die Killer zu irritieren.
Im selben Moment eröffnete Jiménez das Feuer und traf D'Artagnan Díaz Díaz einmal, zweimal und dreimal. Der fiel der Länge nach auf den Boden. Eine der Kugeln hatte ihn direkt ins Gesicht getroffen, die anderen trafen wichtige Organe.
Er war auf der Stelle tot.
Die Mörder, Gaspar Jiménez und Orestes Ruiz sprangen in ihren Wagen zurück, in dem ein Fahrer auf sie gewartet hatte und verschwanden.
Um 17:30 Uhr desselben Tages, spürte die mexikanische Polizei die Mörder auf dem Flughafen in Merida auf, als Orestes Ruiz den Leihwagen, zurückbrachte. Er wurde verhaftet, während Jiménez, der die Polizisten bemerkt hatte, ... es schaffte zu entkommen.
Jiménez musste sich bis April 1981 der mexikanischen Gerichtsbarkeit nicht stellen, bis er schließlich von den USA, wohin er nach dem Verbrechen glücklich zurückgekehrt war, ausgeliefert wurde.
Der Name dieses Terroristen tauchte damals in einem FBI-Bericht auf unter dem Titel, Bestandsaufnahme der Aktivitäten eines kubanischen Anti-Castro-Terroristen in den Vereinigten Staaten. Er beschrieb ihn als eine der zentralen Figuren des in Miami ansässigen Terrorismus'.
Es ist unglaublich, während die mexikanischen Behörden ihn suchten, reiste Jiménez knapp zwei Monate nach dem Verbrechen in Mérida nach Buenos Aires, wo er am 8. September 1976 die Folter und Exekution von zwei kubanischen Beamten leitete - die Körper von Crescencio Galañena Hernández und Jésus Cejas Arias wurden im Fundament eines im Bau befindlichen Gebäudes gefunden, in das man sie geworfen hatte.
Später gestand er dem kubanischen Agenten Pedro Escalona, der die Mafia in Miami unterwandert hatte, dass er an dem Komplott beteiligt war, ein Flugzeug der Cubana Airline zu zerstören, wobei 73 Menschen getötet wurden.
Wegen der Ermordung von D'Artagnan Díaz Díaz wurde Jiménez ins Gefängnis von Cheturnal, Quintana Roo, gesperrt, aber der Mafia gelang es, seine Freilassung zu erkaufen. Im Mai 1983, nach 27 Monaten Haft, gewann Gaspar Jiménez Escobedo seine Freiheit wieder ... und kehrte zu seinen kriminellen Aktivitäten zurück.
Er tauchte danach in der Führungsspitze der CANF unter dem Schutz von Alberto Hernández auf, einem der Bosse, die die Terroranschläge unterstützten. Dort war er in ständigem Kontakt mit Luis Posada Carriles, Pedro Remón und Guillermo Novo Sampoll, mit dem er bei verschiedenen Gelegenheiten terroristische Operationen einfädeln würde.
Doch zurück zur Familie von D'Artagnan Díaz Díaz: Für die war es ein Schock, ihn bei seiner Verhaftung in Panama im November 2000 gemeinsam mit seinen alten Kumpeln wieder in Erscheinung treten zu sehen, als er den Anschlag vorbereitet hatte, der das Audimax der Universität der Hauptstadt, in dem Fidel vor Tausenden von Menschen sprechen wollte, zu Asche verwandelt hätte.
Bilder von 1976 kommen wieder hoch.
Lisset Díaz sagt, erneut aufgewühlt von der Erinnerung an die Rückkehr der sterblichen Überreste ihres Vaters nach Kuba: "Ich erinnere mich daran, dass meine Tante, die Schwester meines Vaters, sagte, als sie ihn hier her brachten: ‚Er ist zerstört ... ganz zerstört.'
Es ist eine Erinnerung, die man nie verliert, es ist ein sehr schmerzlicher Verlust, der mich jedes Mal, wenn er wieder hochkommt, aufwühlt ..." betonte die junge Mutter.
"Meine Mama war damals im selben Alter, in dem ich jetzt bin ...37 ... wir drei Kinder wurden alleine groß ... Der Tod meines Vaters zog so viele Konsequenzen nach sich, dass meine Mutter heute von schwacher Gesundheit ist ..."
Lisset lehnte sich nachdenklich zurück und kam plötzlich zu dem Schluss: "Ich glaube, dass ich keinen Frieden finden werde, bis sie ihn vor Gericht gestellt haben und der Gerechtigkeit endlich Genüge getan worden ist ..."

KAPITEL XV: Grausame, unmenschliche & entwürdigende Behandlung

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