MIAMI FBI terrorist CONNECTION

 

Jean-Guy Allard

XXV.

EIN MANN MIT 1571 WAFFEN

Der Kubaner Robert Ferro, der wegen eines Arsenals von 1571 Waffen in seinem Haus in Upland, Kalifornien, verhaftet wurde, behauptet, er sei Mitglied von Alpha 66, einer in den USA beheimateten Terrorgruppe mit Büros in Miami und einer langen Liste von kriminellen Aktionen gegen Kuba.
Allerdings haben die Behörden ihn nicht wegen Verstoßes gegen Anti-Terror-Gesetze angeklagt. Gegen ihn wird lediglich wegen Waffenhandels ermittelt. Auch die Leiter von Alpha 66 wurden nie zu diesem spektakulären Fang befragt.
Ferro, ein pensionierter Angehöriger der US Army Special Forces, wurde in den frühen 90ern beschuldigt, auf einer Hühnerfarm in Pomona, Kalifornien, ein paramilitärisches Camp zu betreiben. Damals prahlte er damit, sich dem "Sturz" der kubanischen Regierung zu widmen. Bei der Gelegenheit fanden die Behörden 5 pounds [knapp 2.3 kg] C-4, einen wirksamen militärischen Sprengstoff.
1992 wurde er wegen illegalen Besitzes von Sprengstoff verurteilt und mit zwei Jahren Gefängnis bestraft.
Im Alter von 61 Jahren wurde er im April 2006 erneut verhaftet, nachdem die Behörden sein Haus durchsucht hatten und Hunderte von Gewehren, Maschinenpistolen und Pistolen fanden.
Laut einer gerichtlichen Erklärung, die dem Büro für Alkohol, Tabak und Feuerwaffen vorgelegt wurde, habe Ferro bei der Gelegenheit den Bundesermittlern erzählt, dass er zum Kommando Alpha 66 gehöre und behauptet, die Gruppe habe diese Waffen und andere ähnliche Warensendungen bezahlt.
Seine Frau Maria Ferro erzählte der Polizei, dass sie nichts von den Terroraktivitäten ihres Mannes wisse. Sie erklärte, sie wisse zwar von seiner politischen Einstellung "aber von den anderen Dingen, in die er verwickelt ist, wusste ich nichts."
Eigentlich hatten die Behörden das Haus als Teil der Ermittlungen gegen Frank Fidel Beltrán, 36, durchsucht, einem Einwohner von La Verne, der am 27. März in einem Haus, das Ferro gehört, in Rancho Cucamonga verhaftet worden war, nachdem er einen Polizeibeamten erschossen hatte.
Laut Los Angeles Times fand die Sonderagentin und Abteilungsleiterin im Justizministerium Shirley Lesslak im Haus einen Weinkeller, der zu einem Waffenlager und Schießstand umfunktioniert worden war. Die Waffen waren in mehreren Räumen in getarnten Fächern versteckt.
Die Verhaftung Robert Ferros geschah zu der Zeit, als der Fall von Santiago Alvarez und seines Partners Osvaldo Mitat gerade vor einem Gericht in Florida verhandelt wurde.
Der Bezirksstaatsanwalt von San Bernadino hat acht Klagen gegen Ferro erhoben. Dazu gehörten Waffenbesitz eines Vorbestraften, Besitz zerstörerischer Substanzen, Besitz eines Schalldämpfers und Besitz einer tödlichen Waffe.
Für die Polizei von Glendora war dies der größte Waffenfund aller Zeiten.
"Wir waren gekommen, um nach einigen Waffen zu suchen," sagte Detective Joe Rodríguez. "Die Menge, die wir fanden, war weit über dem, was sich irgend jemand vorstellen konnte."
Im Hauptbadezimmer fanden die Beamten Uzis und Gewehre vom Typ AK-47. "Die meisten der Waffen, die wir fanden, waren geladen," berichtete Rodríguez der Los Angeles Times, und fügte hinzu, dass der Schießstand noch vor kurzem benutzt worden sei, "mit Schalldämpfern an den Waffen, damit die Nachbarn nichts heraus bekommen."
Laut der kalifornischen Zeitung wurde Ferro, ein kubanischer Immigrant, in den frühen 60ern beschuldigt, eine Gruppe Mexikaner für eine "Invasion" in Kuba an Sprengstoff ausgebildet zu haben.
1961 gegründet, nahm Alpha 66 an mehreren der angeblich autonomen Operationen, die von der CIA von ihrer Station JM/WAVE in Miami geleitet wurden, teil.
Seit dem Tod ihres früheren Leiters Nazario Sargen wird Alpha 66 vom 66-jährigen Ernesto Díaz Rodríguez geleitet. Nachdem Díaz in der Dominikanischen Republik von der CIA ausgebildet worden war, wurde er am 4. Dezember 1968 in Pinar del Rio, Kuba, beim Versuch einer bewaffneten Infiltration gefangen und wegen terroristischer Aktivitäten verurteilt. Nach seiner Freilassung kehrte er zurück in die Vereinigten Staaten und schloss sich gut bekannten Extremisten wie Eusebio de Jesús Peñalver Mazorra, René Cruz Cruz und Mario Chanes de Armas an und begann mit der Entwicklung krimineller Pläne. 1999 war er mit der selben Bande in einen Plan, den venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez zu ermorden, verwickelt.
Der neue Leiter wirbt immer noch öffentlich aus dem Büro von Alpha 66 in der 8. Straße von Miami für den Terrorismus, ohne dass das FBI eingreift.
Zwar wurde Robert Ferro formal wegen illegalen Waffenbesitzes angeklagt, aber die Bundesstaatsanwälte haben keinerlei Anklage wegen Verschwörung, Terrorakte begehen zu wollen, erhoben, obwohl der Verdächtige zugegeben hat, dass er einen bewaffneten Angriff auf Kuba plane.
Anklagen wegen Verschwörung, Terrorakte begehen zu wollen, hat es in letzter Zeit gegen angebliche Kriminelle häufiger gegeben, aber Bushs Bundesstaatsanwälte waren bisher nicht in der Lage, die Drahtzieher hinter den Terroranschlägen gegen Kuba oder diejenigen, die die Anwendung und Unterstützung von Terror gegen die Insel predigen, vor ein Gericht zu bringen.
Ferro wird zurzeit ohne Zulassung einer Kaution im West Valley Detention Center in Rancho Cucamonga festgehalten.
Alpha 66 bestreitet, dass Ferro auf ihrer "Liste mit 50.000 Mitgliedern" erscheine. Allerdings hat Ferros Verteidiger Wayne M. Rozenberg bei verschiedenen Gelegenheiten zu den Medien gesagt, die Gruppe verhalte sich so, weil sie eine "geheime" Organisation sei.
Die terroristische kubanisch-amerikanische Gruppe hat in Kalifornien, wo Miguel Talleda ihr offizieller Vertreter ist, eine lange Geschichte krimineller Aktionen gegen Kuba.
Einige sehr bekannte Terroristen aus Miami, einschließlich René Cruz Cruz, Ernesto Díaz Rodríguez, Eusebio de Jesus Peñalver Mazorra, Angel Francisco D'fana Serrano, Jorge "Guiro" Barrego Amat, Alfredo Menocal, Frank Castro, Orlando Atienza, Rafael Rodríguez, Ramón Rodríguez und Guillermo Novo Sampoll waren in Terroranschläge an der Westküste der USA verwickelt
Peñalver Mazorra, der in eine Verschwörung, den venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez zu töten, verwickelt war, starb am 18. Mai 2006 im Alter von 71 Jahren.

KAPITEL XXVI: Wenn mein Papa kommt...

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