René

 

Grußbotschaft von René González zur Rosa-Luxemburg-Konferenz 2009

Liebe Freunde und Genossen,

während dieses Treffen stattfindet, löst sich um uns herum und in der ganzen Welt ein Mythos in Luft auf: das Ende der Geschichte. Die Schriften von Karl Marx werden wieder nachgefragt, das Kapital bietet sich in sorgsamer Dosis der Sozialisation als Hilfsmittel in der Not an, und viele beten zum kürzlich gewählten Präsidenten der imperialen Republik um Wunder, die außerhalb seiner Reichweite liegen.

Inzwischen wollen andere Mythen nicht weichen. Die Zahlen der Börse nehmen einen ständigen Platz auf den Bildschirmen ein, als wenn ihre Aufs und Abs irgendeine Lösung der realen Verhältnisse herbeiführten.
Das Dogma der Unfehlbarkeit der Märkte verteidigt sich mit blindem Vertrauen. Man trachtet danach, daß die armen Völker ein größeres Ungleichgewicht in den ohnehin ungünstigen wirtschaftlichen Beziehungen ohne Murren akzeptieren und ihrer verelendeten Bevölkerung weitere Entbehrungen auferlegen. Die bürgerliche Welt benimmt sich schließlich heute so wie diejenigen, die sich früher gegen jede Offenkundigkeit weigerten anzuerkennen, daß die Erde keine Scheibe ist.

Das Kapital wird nicht ohne Widerstand die Bedingungen aufgeben, die seine Privilegien andauern lassen. Es ist nun an uns, die wir die Reichtümer produzieren, wirkliche Alternativen zu den wiederaufbereiteten Formeln der Ausbeuter, der selbsternannten Vermittler zwischen dem Arbeiter und dem vollen Genuß des Ergebnisses seiner Anstrengung, zu schaffen.

Der Geist von Rosa, zusammen mit dem von Marx, ist heute lebendiger denn je. Wir wünschen Euch Erfolg bei diesem Kampf um ihr Andenken, aus fünf Gefängnissen im letzten bürgerlichen Imperium - das gerade dabei ist, Schiffbruch zu erleiden - der Geschichte.

Bis zum Siege, immer.

Gerardo, Ramón, Antonio, Fernando, René.

Deutsch: ¡Basta Ya! (gb)

 

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