MIAMI FBI terrorist CONNECTION

 

Jean-Guy Allard

I.

DIE SPUR DES AL'SHEHHI

Im März 1999, mehr als zweieinhalb Jahre vor 9/11 informierte der deutsche Geheimdienst die US-Behörden über den Terroristen Al'Shehhi und gab eine verdächtige Telefonnummer weiter, nachdem ein Telefongespräch dieser Person mit einem Führer der Al Kaida abgehört worden war.
Damals wohnte Al'Shehhi in Hamburg reiste aber einige Monate später nach Südflorida, wo er gemeinsam mit 18 anderen Terroristen darauf vorbereitet wurde, den erstaunlichsten je gesehenen Angriff durchzuführen.
Das Federal Bureau of Investigation (FBI), das für die Spionageabwehr auf US-Territorium zuständig ist, wurde in Südflorida von Héctor Pesquera geleitet Dieser widmete sich seit Mai 1998 von seinem Büro an der Ecke Second Avenue und 163ster Straße in Miami aus obsessiv der Verfolgung von Kubanern, die kubanisch-amerikanische Terrororganisationen beobachteten.
Fast fünf Jahre später versicherte der damalige Direktor der Central Intelligence Agency (CIA) der US-Kongress-Kommission, die die Ereignisse vom 11. September 2001 untersuchte, er habe die Informationen aus Deutschland verwendet, obwohl er nicht näher erläuterte, wie.
Laut New York Times, hätten deutsche Geheimdienstler ihrer Frustration Ausdruck über den Fehler der US-Dienste verliehen, die nicht ihren wichtigen Ratschlägen in Bezug auf Al'Shehhi gefolgt seien, der das Flugzeug von Flug 175 lenkte, das in den Südturm des World Trade Centers raste.
Der deutsche Geheimdienst hatte seine Kollegen in den USA ausdrücklich gebeten, die Aktivitäten des Verdächtigen zu beobachten. In Hamburg seien Al'Shehhi und der Chef der Verschwörung sein Cousin Mohammed Atta "sichtlich unzertrennlich" gewesen, berichtet NYT.
Al'Shehhi und Atta verließen 2000 Deutschland, um in Afghanistan in einem Camp der Al Kaida zu trainieren. Im selben Jahr kehrten beide nach Deutschland zurück, bevor sie nach Florida gingen, wo sie sich sofort bei einer Pilotenschule anmeldeten.
José E. Meléndez-Pérez, ein Zollagent am Flughafen von Orlando, sagte vor der Kongress-Kommission aus, dass Atta die Einreise verweigert werden sollte, als er aus Deutschland kam, weil er die falsche Art von Visum besaß.
Er erwähnte auch andere Faktoren, die Verdacht erregt haben könnten, wie sein "Alter und seine makellose Kleidung", die untypisch für ausländische Studenten gewesen sei. Außerdem versuchte er sein Studentenvisum auf dem Flughafen gegen ein Touristenvisum umzutauschen, was sehr ungewöhnlich sei.
Die Kommission entdeckte, dass die Entführer veränderte Pässe oder falsche Visa benutzt hatten. Außerdem fanden sie heraus, dass mindestens sechs der Entführer gegen Einreisegesetze verstoßen hatten, indem sie Visa verfallen ließen oder die Schule nicht besuchten, für die die Visa ausgestellt waren.
Noch schlimmer: die Untersuchung ergab, dass Atta, Al'Shehhi und Saeed Al'Ghambi die Aufmerksamkeit von Einreisebeamten erregt hatten und bei dieser Gelegenheit auch befragt wurden, letzterer wurde sogar einer Untersuchung unterzogen.
Und als ob das noch nicht genug wäre, im Frühling 2001 erhielt Atta in Südflorida ein Vorladung, weil er ohne Führerschein gefahren war. Er erschien nicht vor Gericht und es wurde ein Haftbefehl ausgestellt. Aber verhaftet wurde er nie. Tatsächlich bekamen er und Jarrah später und zwar am 2. Mai Führerscheine. Die Ermittlungsbeamten kamen zu dem Schluss, dass die Umstände den Behörden verschiedene Gelegenheiten geboten hätten, diese aber ungenutzt blieben.
Im selben Sommer gingen 109440 US$ auf das Konto von Al'Shehhi, anscheinend erregte das keinerlei Verdacht.
Nach den eigenen Untersuchungen des FBI überwies die Bank insgesamt 303481 $ für verschiedene Dinge wie Flugscheine (45550), Mietwagen (6100), Nahrung und Miete (33000) und Flugstunden und Flugzeugmieten (39500).
Atta und Al'Shehhi wohnten in Florida in den Städten Venice, Coral Springs und Hollywood. Beide nahmen Flugstunden bei der Huffman Aviation School in Venice, wo sie auf Cessnas und Pipers übten. Später trainierten sie am Sim Center von Opa-locka mit einem Boeing 727-Simulator.
Waleed Al'Shehri und sein Bruder Wali wohnten in Daytona Beach. Wali zog später gemeinsam mit Satam Al'Suquami nach Boston Beach. Abdulrahman Al'Omari wohnte in Vero Beach in der Nähe von zwei anderen Verdächtigen, Adnan Bukhari und Amer M. Kamfar, wo sie an der Internationalen Akademie für Flugsicherheit studierten.
Fayez Ahmed, Ahmed Al'Nami, Nawaf Al'Hazmi, Sabed Al'Ghamdi, Molad Al'Sheri, Hamza Al'Ghamdi und sein Bruder Ahmed waren alle in Delray Beach. Ahmed Al'Haznawi wohnte in Lauderdale-by-the-sea gemeinsam mit Ziad Jarrah.
Tatsächlich waren alle Terroristen der Al Kaida im Umkreis von ein paar Hundert Meilen von Pesqueras Büro, hatten falsche Pässe, verdächtige Vorleben und benahmen sich häufig sonderbar.
Am 29. August 2001 kauften Atta und Al'Shehhi an einem Flugscheinautomaten in einem Kinko-Copyshop in Hollywood, Florida, ihre Flugscheine für den schicksalhaften Flug am 11. September.
Während Marwan Al'Shehhi, Atta und mindestens 13 andere Verschwörer sich in seinem Hinterhof vorbereiteten, war der FBI Special Agent in Charge (SAC) [Verantwortlicher Sonderagent] Hector Pesquera damit beschäftigt, Aufgaben zu erledigen, die seine kubanisch-amerikanischen Freunde ihm aufgetragen hatten.

KAPITEL II: Von Puerto Rico nach Florida
Zurück